4.2.4.1 Grundstauweisen, Teil 1 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stauanweisungen und Grundstauweisen Um entsprechende Anweisungen geben und befolgen zu können, müssen zur Verwendung kommende Fachausdrücke bekannt sind. Zum besseren Verständnis werden einige davon erläutert. "Vor-der-Hand-stauen" oder "vor-der-Hand-packen" bedeutet, dass die Ladung sofort greifbar sein muss. "Vor-der-Hand-Bremen" heißt, dass die Ladung in Bremen sofort greifbar ist und ohne Umstauarbeiten entladen werden kann. In den CTU-Richtlinien heißt es unter Punkt 4.3.7 wörtlich:
Die gelbe Ampel ist gewählt worden, weil noch keine ausreichende Sicherung der Ladung erfolgte. Marktordnungsware der Europäischen Gemeinschaft, die zolltechnischen Kontrollen unterliegt, sollte gleichfalls "vor-der-Hand" gestaut werden, damit das Personal der Zollbehörden sofortigen Zugang zur Ware hat. Umstauarbeiten können so vermieden werden:
"On-top", "on-top-Stauen", "on-top-Packen" bzw- "top-stow(age)" meint das Obenauf-Stauen. Die Anweisung wird nicht wegen der sofortigen Verfügbarkeit einer Partie ausgesprochen, sondern aufgrund der besonderen Empfindlichkeit oder Zerbrechlichkeit von Packstücken. Wird eine derartige Stauung gewünscht, sollten die Packstücke entsprechende Hinweise erhalten. Schriftliche Anweisungen, wie "Nicht überstauen", "Please load on top" o. Ä., werden möglicherweise nicht überall verstanden. Eine sinnvolle und verständliche Markierung kann wirkungsvoller sein.
Das ursprüngliche ISO-Symbol sollte eigentlich überall bekannt sein. Es ist deshalb anzunehmen, dass dieses am ehesten verstanden wird. "Stapler- bzw. krangerecht stauen oder packen" heißt, durch entsprechende Vorkehrungen dafür zu sorgen, dass die Ware ohne besondere Vorbereitungsarbeiten und ohne Zeitverzögerung mit Flurförder- oder Hebezeugen aufgenommen werden kann. Abmessungen, Stärke und Belastbarkeit der verwendeten Hilfsmittel, wie Kanthölzer, Stauholzbretter u. Ä., müssen gewährleisten, dass die Ware während des Versands keine Beschädigungen erleidet. Wenn erforderlich, müssen Stauunterlagen mittels Walking-Boards, Brettern, belastungsfähigen Ladungsteilen oder anderen brauchbaren Hilfsmitteln so hergerichtet werden, dass sicher gearbeitet werden kann und die bereits angeladenen Partien mit anderen Ladungen überstaut werden können.
Unter- und Zwischenleger müssen so bemessen sein, dass Gabeln, Stroppen, Ketten, Klauen oder ähnliche Lastaufnahmemittel und Anschlagmittel problemlos eingesetzt werden können. Tier bedeutet Lage. Gemeint sein können sowohl waagerecht angelegte Ladungsschichten als auch senkrecht übereinander gestaute Ladungsteile. Ist durch obwaltende Umstände nicht von vornherein klar, welche Art Lage gemeint ist, sollte zweckmäßigerweise von stehender Tier oder liegender Tier gesprochen werden.
Die Stauposition an Bord von Containerschiffen wird zumeist nach dem Bay-Row-Tier- oder Bay-Tier-Row-System dokumentiert. Unter Tier werden in diesem besonderen Fall immer die waagerechten Lagen der Container verstanden. Gezählt wird von unten nach oben.
Stehend verladen oder liegend verladen bezieht sich auf die Form der Versandstücke. In den meisten Fällen ist die Bedeutung klar.
Gleiches gilt für Autofelgen, Rohre, Stabstahl, schmale Walzdrahtringe und ähnliche Ladungen. Auch bei denen wird es kaum zu Verwechslungen kommen. Bei zylindrischen, also rollenförmigen Gütern müsste der Ausdruck "stehen" eigentlich einheitlich benutzt werden. Nach allgemeinem Verständnis "stehen" derartige Ladegüter,
Bei den gleichen Gütern ist an sich auch der Ausdruck "liegen" einheitlich definiert. Per Definition "liegt" ein Ladegut,
Aufgrund regionalen Sprachgebrauchs kann es jedoch zu Irrtümern und Fehlinterpretationen und damit falscher Stauweise kommen. Problematisch wird es auch, wenn Achslänge und Durchmesser nahezu gleich groß sind. Dann kann es in der Praxis durchaus zu Fehlinterpretationen der Begriffe kommen:
Durch falsche Ausdrücke in den Verladeanweisungen bzw. durch falsche Interpretation richtiger Anweisungen kommt es häufig zu Ladungsschäden. Diese lassen sich vermeiden, wenn in den Stauanweisungen ein Bezug zur Positionierung der Achse hergestellt wird. Statt der Formulierung "Rollen stehend verladen" bzw. "Rollen liegend verladen", sollte unbedingt von "Rollenachse senkrecht" ("eye to sky") oder "Rollenachse waagerecht quer" bzw. "Rollenachse waagerecht längs" gesprochen werden.
Wie bereits erwähnt, sind bei den meisten Ladungsgütern, wie Knüppeleisen, Rohren, Profilen, Stabstahl usw., die Begriffe "liegend" und "stehend" eindeutig, dennoch kann es im Einzelfall notwendig sein, präzisere Stauanweisungen zu geben oder zu fordern, wie "auf der Seite liegend" o. Ä. Fortsetzung in Kapitel 4.2.4.2 |
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