11.4   Die Containerfähigkeit der Waren für den Transport
11.4.1 Konditionslose Waren der Wassergehaltsstufe 0 (WGS 0)
11.4.2 Waren der Wassergehaltsstufen 1-3 (WGS 1-3)
International wurde eine Vielzahl von Spezialcontainern entwickelt; damit ist es jedoch problematisch, durchgängige Containerlinien aufzubauen, insbesondere in solchen Fahrtgebieten, bei denen auslaufend überwiegend Industrieerzeugnisse und heimkehrend Agrarprodukte transportiert werden sollen. Hier wird auch von der Unpaarigkeit ("trade imballances") der Verkehre gesprochen. Es gilt darum, ein Optimum zwischen den Transportanforderungen einer Ware an den Containertyp einerseits und seiner Anpassung an wenige universell einsetzbare Containertypen andererseits zu finden, um durchgängige Transportketten realisieren zu können. Schadenuntersuchungen zeigten jedoch, dass die Waren nicht immer in einem containerfähigen Zustand eingebracht werden. Unter "containerfähig" sollen dabei die Anforderungen einer Ware an die Lagerklima-Kondition im Container verstanden werden.
 
Feuchteschäden durch Kondenswasser traten vor allem bei hygroskopischen Waren an den Containerwandungen bzw. auf dem Frachtgut selbst auf, so z. B. bei Juteballen aus Chittagong nach Bremen, Nässeschäden an indischen Kunstgewerbeartikeln aus Bombay, ferner bei Rohkaffee, Rohkakao, Hirse, Backobst, Sago, Pfeffer, Milchpulver, Schaffellen, Textilien oder bei korrosionsgefährdeten Waren, wie Konserven, Stahl und Stahlerzeugnissen.
 
Die Transportanforderungen der Waren an die Lagerklima-Kondition im Container werden maßgeblich von ihrem Wassergehalt und den hierdurch bedingten Wechselwirkungen mit den Feuchte- und Temperaturverhältnissen des Umgebungsmediums sowie von ihrer biotischen Aktivität bestimmt, woraus sich eine Zuordnung zum günstigen Containertyp ableiten lässt.
Es werden unterschieden: Aus der Wassergehaltsstufe, verbunden mit der biotischen Aktivität der Ware, lassen sich unterschiedliche Forderungen an die Lagerklima-Kondition ableiten, die für die Frage der Containerfähigkeit der Waren und damit für die Wahl des Containertyps von Bedeutung sind.
 
Waren-
gruppen
-
Kriterien
Keramische Erzeugnisse (Industrie-
keramik, Installations-
keramik
Kristalline Waren (Zucker, Salz, Dünge-
mittel)
Trocken-
früchte, Gewürze
Schalen-
obst, Roh-
kaffee
Fleisch,
Fisch
Obst,
Gemüse
Lebende
Tiere
Ver-
packung
unverpackt, Plastikfolie Doppel-
säcke (außen Jute, innen Plastik)
Jutesäcke, Schachteln Jute-
säcke
Schachteln Fugen-
kisten,
Schach-
teln
-
Wasser-
gehalts-
stufe
(WGS)
WGS 0 WGS 1 WGS 2 WGS 2 WGS 3 WGS 3 WGS 3
biotische Aktivität
(BA)
BA 0 BA 3 BA 3 BA 2 BA 3 BA 2 BA 1
Lager- klima- Kondition
(LK)
konditionslos
LK 0
Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition
LK VI
LK VI LK VII,
LK VIII
LK VII
Container-
typ
Flat (offener Container) Standard-
container, Schüttgut-
container
Standard-
container
ventilierter Container Tiefkühl-
container
Kühl-
container mit
Frischluft-
zufuhr, CA-Container
Vieh-
container
Restrik-
tionen
Schutz vor Regen- und Spritzwasser wünschenswert Ware und Verpackung müssen containertrocken sein: Einhaltung der Untergrenzen des Wassergehalts von Ware, Verpackung und Paletten Einhaltung der Gefrier- (Tiefkühl-) -kette Ein-
haltung der Kühl-
kette
Schutz vor Atmos-
phärilien (zugem-
pfindlich)
Stauplatz An Deck, ungeschützt oder mit Plane Kann an Deck von Nachteil sein Möglichst unter Deck, Schutz vor Spritzwasser und Wärmequellen An Deck und unter Deck Meist an Deck
      Intensive Ventilation unter Deck    

   Tabelle 3: Zuordnung einiger Warengruppen zu den Containertypen

 
Tab. 3 zeigt die Zuordnung einiger typischer Beispiele von Waren bzw. Warengruppen des Transports zu den Containertypen, wobei folgende Kriterien berücksichtigt wurden: Verpackung, Wassergehaltsstufe, biotische Aktivität, Lagerklima-Kondition, Containertyp, Restriktionen und Stauplatz.
 

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