Die zweite Möglichkeit, um Stickstoff aus Luft zu erzeugen, ist das Pressure-Swing-Absorptions-Verfahren (Druckwechselverfahren, PSA). Hierbei wird die Eigenschaft bestimmter Materialien ausgenutzt, Sauerstoffmoleküle bei hohem Druck zu binden (absorbieren) und bei niedrigem Druck wieder abzugeben. Der Prozess ist nicht kontinuierlich, da das Absorptionsmaterial nach einigen Minuten Betrieb regeneriert werden muss. Um eine quasi kontinuierliche Stickstofferzeugung zu erreichen, werden zwei oder mehr Absorptionsbehälter zusammengeschaltet, sodass einige Behälter Sauerstoff absorbieren, während andere sich regenerieren.
In Abb. 55 ist das Prinzip einer solchen Anlage dargestellt. Die Schaltfolge der Magnetventile ist aus Tabelle 17 zu entnehmen. Aufgrund der benötigten Druckbehälter mit dem Absorptionsmaterial sind derartige Anlagen vergleichsweise groß und schwer. Zudem stellen die Magnetventile potenzielle Störstellen dar.
Allerdings sind PSA-Anlagen vom Wirkungsgrad (Ausbeute) her besser als Membrananlagen, insbesondere bei hohen Reinheiten. So ist es mit einer PSA-Anlage kein Problem auch Stickstoff mit 99,9 % Reinheit wirtschaftlich zu erzeugen.
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Abbildung 55: Prinzip einer PSA-Stickstofferzeugungsanlage |
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Tabelle 17: Steuerung einer PSA-Anlage |
Insgesamt wurden bis zum Jahr 2000 ca. 550 Container mit PSA-Anlagen ausgerüstet. Zurzeit sind solche Geräte auf dem Markt nicht erhältlich, da alle Anbieter entweder nicht mehr existieren oder die Produktion dieser CA-Anlagen eingestellt haben.
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