8.4.2.2.1 Temperaturscheibe | |||||||
Heute noch am verbreitetsten ist die Temperaturscheibe. Diese wird oft auch Partlow-Scheibe in Anlehnung an einen bedeutenden Hersteller solcher Schreiber genannt. Der hierzu gehörende Schreiber verfügt meist über einen eigenen Temperaturfühler, der über eine sich ausdehnende Flüssigkeit die Temperatur mechanisch auf den Zeiger überträgt. Solche Schreiber sind damit unabhängig vom Regelkreis des Kühlaggregates. Allerdings gibt es auch Containermodelle, bei denen der Schreiber elektronisch vom Controller des Kühlaggregates angesteuert wird.
Aufgezeichnet wird in der Regel die Rücklufttemperatur, da diese Rückschlüsse auf die Temperatur der Ladung zulässt. Jedoch gibt es auch hier Ausnahmen. Einige Kühlaggregatmodelle zeichnen die Zulufttemperatur auf und einige zeichnen den Maximalwert von Zu- und Rücklufttemperatur auf. Selten kommen Schreiber vor, die sowohl die Zuluft- als auch die Rücklufttemperatur aufzeichnen. Bei diesen ist zu beachten, dass es auf der Scheibe prinzipbedingt einen Zeitversatz zwischen den zwei aufgezeichneten Temperaturen gibt, sodass es in der Regel schwierig ist, eine genaue Zeitbestimmung vorzunehmen Die Schreiber sind entweder mit einem federgetriebenen Uhrwerk ausgestattet, das beim Einlegen der Scheibe aufgezogen werden muss, oder sie werden elektrisch angetrieben, wobei für Zeiten, in denen der Container ohne Stromversorgung ist, ein Akku die Stromversorgung übernimmt. Die Aufzeichnung erfolgt auf druckempfindlichen Scheiben ähnlich selbstdurchschreibendem Papier, d. h., der Griffel des Schreibers drückt auf die Scheibe und hinterlässt dabei einen Strich. Daher sollte darauf geachtet werden, dass solche Scheiben nicht als Unterlagen beim Schreiben verwendet werden, da auch dieser Druck Spuren hinterlässt. Auch empfiehlt es sich die Scheiben beim Versand zumindest mit Pappe vor punktueller Druckeinwirkung zu schützen. Der Aufzeichnungszeitraum der Scheiben liegt üblicherweise bei einunddreißig Tagen (für eine Umdrehung), allerdings gibt es auch Schreiber und Scheiben für einen Zeitraum von nur einer Woche.
Abb. 38 zeigt eine typische Temperaturaufzeichnung auf einer solchen Kühlscheibe. Die regelmäßigen Temperaturspitzen stellen die Abtauvorgänge dar, die in diesem Fall alle vier Stunden erfolgten. Diese Abtauspitzen können in Abhängigkeit der Stauung im Container, der Abtaudauer, der Soll-Temperatur sowie der Anbringung des Sensors unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Sie entstehen dadurch, dass beim Abtauen warme Luft aus dem Luftkühler durch Thermik aufsteigt, und dabei mit dem Rücklufttemperatur-Sensor in Kontakt kommt. |
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