8.4.2.1   Luftführung und Regelung
Die Kühlung in einem Kühlcontainer erfolgt grundsätzlich so, dass kalte Luft in die Gräting unter der Ware geblasen wird (Zuluft), sich im Containerboden verteilt, dann durch die Ware hindurch- oder sie umströmt und oberhalb der Ware unter dem Containerdach wieder zum Kühlaggregat zurückströmt (Rückluft). Im Kühlaggregat wird die "warme" Rückluft im Luftkühler gekühlt und wieder in den Container wie beschrieben eingeblasen.
 
Abbildung 34: Luftführung in einem Kühlcontainer

Im Kühlaggregat werden dieZu- und die Rücklufttemperatur gemessen und ggf. aufgezeichnet. Dabei ist unter normalen Betriebsbedingungen die Rücklufttemperatur ca. 0,5 °C bis 3 °C höher als die Zulufttemperatur, da Wärme aus dem Containerladeraum abgeführt wird. Diese Wärme setzt sich zusammen aus der Wärme, die durch die Isolierung des Containers aus der Umgebung ins Innere dringt, evtl. Abkühlwärme aus der Ladung und beim Fruchttransport Reifungswärme der Ladung selber.
 
Abbildung 35:
Luftführung und Temperaturverteilung in einem Kühlcontainer im Kühlbetrieb

Im Tiefkühlbetrieb wird von den gängigen Kühlaggregaten die Rücklufttemperatur im Zwei-Punkt-Betrieb geregelt, d. h., solange die Rücklufttemperatur oberhalb des Temperatur-Sollwertes ist, kühlt das Kühlaggregat mit voller Kühlleistung. Nach Erreichen der Solltemperatur schaltet das Kühlaggregat ab, und es sind nur noch die Umwälzlüfter, die für die Luftzirkulation im Container sorgen, in Betrieb. Nachdem die Rücklufttemperatur wieder auf ca. 0,5 °C über den Sollwert gestiegen ist, springt die Kühlung wieder an und der Vorgang wiederholt sich. Die Zulufttemperatur muss dabei natürlich niedriger als der Temperatur-Sollwert sein.
 
Die Umwälzlüfter werden im Tiefkühlbetrieb mit kleiner Drehzahl betrieben, sodass der Luftwechsel im Container etwa das 30- bis 40fache des leeren Containervolumens beträgt.
 
Von Zeit zu Zeit muss der Luftkühler abgetaut werden, um eine Vereisung und eine damit verbundene Beeinträchtigung des Luftstromes sowie des Wärmeüberganges zu verhindern. Bei diesem Vorgang wird die Kühlung ausgeschaltet und auch die Umwälzlüfter werden gestoppt, damit keine warme Luft in das Containerinnere gelangt. Die Häufigkeit der Abtauvorgänge lässt sich manuell vorgeben, wobei einige Kühlaggregatmodelle allerdings auch selbstständig über die Notwendigkeit einer Abtauung entscheiden. Zudem kann jederzeit eine manuelle Abtauung durch Betätigung eines Schalters am Aggregat ausgelöst werden.
 
Abbildung 36: Abtaubetrieb eines Kühlcontainers

Im Chilled-Betrieb bei Sollwerten über ca. -10 °C wird, im Gegensatz zum Tiefkühlbetrieb, die Zulufttemperatur kontinuierlich geregelt. Das Kühlaggregat läuft hierbei, abgesehen von Abtauvorgängen, ständig, und die Zulufttemperatur wird durch Regelventile im Kältekreislauf des Kühlaggregats geregelt. Zudem laufen die Umwälzlüfter im Chilled-Betrieb mit voller Drehzahl, was etwa einem 60- bis 80fachen Luftwechsel im Container entspricht.
 
 

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