7.2.1   Funktionsweise von Integral-Kühlcontainern
Im Gegensatz zu den Porthole-Kühlcontainern verfügen die Integral-Kühlcontainer über ein eigenes Kühlaggregat. Dieses wird normalerweise mit Drehstrom angetrieben. Zu den elektrischen Daten dieser Container siehe Kap. 8.1.
 
Die Ware im Container wird von kalter Luft durch- bzw. umströmt, die durch die Gräting im Boden eingeblasen und unter der Containerdecke wieder abgesaugt wird. Die Umwälzlüfter drücken die Luft anschließend durch den Luftkühler, der gleichzeitig der Verdampfer des Kältekreises ist, und wieder durch die Gräting in die Ladung (siehe Abb. 11).
 
Abbildung 11: Luftführung in einem Integral-Kühlcontainer

Bei vorgekühlter Tiefkühlware muss die Luft lediglich die Ware umströmen, da aus der Ware selber keine Wärme abgeführt werden muss. Lediglich die durch die Isolierung von außen eindringende Wärme muss abgeführt werden.
 
Beim Fruchttransport wird die Ware dagegen von Luft durchströmt, da Früchte und Gemüse Reifungswärme erzeugen, die in ihrem Inneren entsteht und abgeführt werden muss.
 
Um sicherzustellen, dass Luft beim Tiefkühltransport die Ware umströmen kann, ohne jedoch einen Strömungskurzschluss beim Fruchttransport zu bewirken, sind die Containerinnenwände normalerweise mit Sicken versehen, sodass selbst dann, wenn die Ware direkt an die Wand gestapelt wird, noch Luft durch diese Kanäle strömt und von außen eindringende Wärme abführt.
 
Die heutigen Luftumwälzraten liegen ca. bei 30-40fachem Luftwechsel für Tiefkühlfahrt und ca. 60-80fachem Luftwechsel bei Fruchtfahrt. Der Differenzdruck am Umwälzlüfter (Druckunterschied zwischen Druck- und Saugseite) beträgt bei normaler Stauung ca. 12-25 mmWS, kann aber in Abhängigkeit der Stauung, der Netzfrequenz und der Öffnung der Frischluftklappen auch andere Werte annehmen. Einige neuere Containermodelle verfügen über drehzahlgeregelte Lüfter, deren Drehzahl in Abhängigkeit der Differenztemperatur zwischen Zu- und Rückluft eingestellt wird.
 
Die Stauung der Ware im Container muss so erfolgen, dass die Luftströmung nicht abgeschnitten wird, etwa durch zu hohe Stauung der Ware über die rote "Load-Limit-Line" hinaus, und es außerdem nicht zu Strömungskurzschlüssen kommt, etwa durch freien Raum vor der Tür (hier muss die Gräting ggf. durch geeignete Maßnahmen abgedeckt werden).
 
Eine Vorkühlung des Containers vor der Beladung sollte nur angewandt werden, wenn die Beladung des Containers an einer Schleuse z. B. eines Kühlhauses erfolgt, sodass die Temperatur vor den geöffneten Türen in etwa gleich der Containerinnentemperatur ist. Andernfalls kommt es beim Öffnen der Türen und vorgekühltem Container zu Kondensation von Wasser an den Wänden, die zu einer Schädigung der Ware führen kann.
 
 

Impressum | Datenschutz  |  Kontakt  |  Site Map  |  Glossar  |  Literaturverzeichnis  |  Rechtliche Hinweise