Auf speziellen Porthole-Containerschiffen stehen unter Deck schiffsfeste Kühlanlagen zur Verfügung, die die Container mit der benötigten Kaltluft versorgen. Einzelne Kühlstäbe zur Kaltluftzufuhr der Kühlcontainer versorgten bis zu 48 Kühlcontainer und waren horizontal und vertikal angeordnet. Später erfolgte dann eine rein vertikale Anordnung. Dies kam dem bordseitigen Handling sehr entgegen, ermöglichte eine klare Aufteilung der Container und Temperaturen und ergab kleinere Ladungspartien.
Das Prinzip zur Kühlung der Porthole-Container wird aus Abb. 3 deutlich. In der schiffsfesten Kälteanlage wird die Wärme abgeführt, die über fest installierte Kühlstäbe aus den Porthole-Containern mit einem Kaltluftsystem entzogen wird. Die vertikalen Kühlstäbe sind in zwei Kanäle (Zuluft- und Abluftkanal) aufgeteilt, der Zuluftkanal ist über schaltbare Kupplungen mit der unteren Öffnung in der Containerstirnwand verbunden. Hierdurch strömt die Kaltluft in den Container unter die Gräting, durch die Ladung und über der Ladung zurück durch die obere Öffnung über die Kupplung in den Abluftkanal. Die erwärmte Luft wird vom Kühlstablüfter aus dem Abluftkanal angesaugt und über den Luftkühler zurück in den Zuluftkanal gefördert.
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Abbildung 3: Schematische Darstellung einer Porthole Ladungskühlanlage, bestehend aus der Kälteanlage, dem Sole- und Kaltluftsystem |
Es handelt sich in dem Bild 3 um ein indirektes System mit einem Solezwischenkreis, der die im Maschinenraum zentral angeordnete Kälteanlage mit dem Kaltluftsystem im Laderaum verbindet. Die Temperaturregelung der Zulufttemperatur erfolgt hier durch die Verstellung des Dreiwegeventils im Solekreislauf. Da die installierten Kühlanlagen relativ groß sind, wird hiermit z. T. ein besserer Wirkungsgrad als bei Integralcontainern erreicht. Der durchschnittliche Energieaufwand für die Kühlung einer TEU TEU inklusive aller Hilfsaggregate liegt bei ca. 1,5 kW (direkte Kühlanlage) bis ca. 2,5 kW (indirekte Kühlanlage). Zum Vergleich: Ein Integral-Kühlcontainer benötigt im Mittel ca. 3,6 kW pro TEU, beim Transport unter Deck mit Luftkühlung ca. 4,2 kW bis 5 kW (siehe auch Kap. 8.1.2). Die mittleren Energieverbräuche hängen allerdings sehr stark vom Ladungsmix und damit vom Fahrtgebiet ab.
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Abbildung 4: Schiffsfeste Kühlanlage zur Versorgung von Porthole-Containern an Bord MS Allianca Brasil
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In der Abb. 4 ist die Anordnung der Kühlstäbe mit den Kupplungen im Laderaum eines Containerschiffes erkennbar, bei dem maximal sieben Kühlcontainer übereinander an einem Kühlstab angeschlossen werden können.
Zum Teil werden Porthole-Container auch an Deck transportiert. Zu diesem Zweck wird ein so genanntes Clip-On-Kühlaggregat an den Container angehängt, welches ihn mit Kaltluft versorgt. Diese werden außerdem auch für die Kühlung der Container auf Terminals oder beim Lkw-Transport (siehe Abb. 5) verwendet. Für ihren Betrieb ist Drehstrom notwendig.
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Abbildung 5: Clip-On beim Lkw-Transport; Foto: K.-H. Hochhaus |
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