5.3.6.1   Kisten und Verschläge mit anderen Ladungen - Fallbeispiel 1

 
  Auflistung einiger Packstücke zur Fehleranalyse

 
Die Packstücke (2) und (3) können zur Containerseitenwand (1) hin verrutschen. Packstück (4) kann rutschen und kippen und die Packstücke (5), (6) und (7) sowie weitere Versandstücke beschädigen. Bei mehrmaligem Hin- und Herbewegen wird nicht nur die Ware beschädigt, sondern auch der Container selbst. Eventuell werden sogar benachbarte Container in Mitleidenschaft gezogen.
 
Besonders deutlich werden die Packfehler, wenn der Container geneigt wird.
 

Risiken bei
30°-Neigung

 
Ein Nachbessern durch geringfügiges Umstauen und den Einsatz von Kanthölzern und Brettern ist zwar möglich, bringt aber kein optimales Ergebnis:
 

    einigermaßen brauchbares Ergebnis durch Umstauen und
  Absteifen

 
Bei der gezeigten Methode kommt es zu punktförmigen Belastungen der Containerseitenwand und auch der Sperrholzkiste, sofern diese nicht direkt im Bereich der Stirnwand abgesteift wird. Dort ergibt sich eine Scheibenwirkung, sodass keine weiteren Beschädigungen zu befürchten wären. An der Seitenwand des Containers müssten in jedem Fall Bretter o. Ä. zur Druckverteilung eingefügt werden.

 
  mögliche Variante einer gut gepackten Sektion

 
Erst bei einer sorgfältigen Stauplanung kann eine vernünftige Beladung und Sicherung erreicht werden. Es sei einmal dahingestellt, ob der hier gemachte Vorschlag optimal ist - zumindest dürfte es aber zu keinen Ladungsschäden mehr kommen. Es soll mit dieser Abbildung nur die Möglichkeit einer kompakten Verladung dargestellt werden.
 
Eine optimale Stauung und Sicherung kann jedoch immer durch rechtzeitige Stauplanung erreicht werden. Nach den CTU-Richtlinien besteht dazu eine Verpflichtung:
    3.1.4  Das Packen muss vor Beginn geplant werden. Dieses muss ermöglichen, dass die Ladung unter Berücksichtigung der Verträglichkeit aller einzelnen Ladungsteile sowie der Art und Festigkeit der Verpackungen und Versandstücke entweder fest oder gesichert gestaut sind. Sowohl die Möglichkeit der gegenseitigen Kontaminierung durch Geruch oder Staub als auch die physikalische und chemische Verträglichkeit muss berücksichtigt werden.
Das Zeichnen von Stauplänen bietet sich nahezu immer an. Andere Möglichkeiten, wie das vorherige "Einlagern" auf "Containerschablonen" und ähnliche Methoden, wurden bereits unter dem Thema "Grundstauregeln und generelle Hinweise" abgehandelt.
 
 
Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die aus einem mangelhaft gepackten Container einen zufrieden stellend gepackten Container machen können. Eine gut durchdachte Lösung zeigt dieses Bild:
 

  gut gepackte und gesicherte Sektion

 
Zwischen den beiden Kisten der unteren Lage wurde eine Absteifung eingefügt, deren Querhölzer am Boden und in Kistenhöhe bündig abschließen. In diesem Fall ist das gut zu vertreten, da die Querhölzer die Kräfte gut in die Deckelbereiche einleiten. Im Bodenbereich ist das durch die unterschiedlichen Kistenarten nicht mehr gewährleistet.

Im allgemeinen Teil wurde der Hinweis gegeben, dass bei Absteifungen folgende Anordnung der Hölzer optimal ist, damit die Hölzer an der Berührungsfläche Faser-/Stirnseite nicht einbrechen. Diese Grundregel gilt ganz besonders für schwere Ladungen.
 
  Variante des Absteifens
für schwere Ladungen

 
Aber keine Regel ohne Ausnahme: Im gezeigten Beladefall wäre es angebracht gewesen, eine Mischform zu finden und im unteren Bereich so zu verfahren, nicht aber oben.
 
Die zum Absteifen der Lücke zwischen den Kisten der zweiten Lage benutzten Kanthölzer wurden absichtlich hochgesetzt, damit die Kräfte in die Kistenböden eingeleitet werden. Zur Schonung der Ladung wurde zwischen die Schachtelware im oberen Bereich der Sektion ein Zwischengarnier aus Sperrholz eingefügt. Die auf die Schachteln wirkenden Kippkräfte der großen Sperrholzkiste wurden im oberen Bereich durch Kanthölzer abgefangen, die an der Containerwand auf ein Holzbrett geführt wurden, das zur Druckverteilung dient.
 

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