5.2.14.16   Sicherungen mit Stahlband
Als Beispiel soll die Verwendung von gebläutem Stahlband der Stärke 32 x 16 gewählt werden. Das bedeutet, die Breite des Stahlbandes beträgt 3,2 cm oder 32 mm, die Dicke beträgt 0,16 cm oder 1,6 mm. Denn bei Stahlband gibt die erste Zahl die Breite in Millimeter an, und die zweite Zahl die Stärke bzw. Dicke in Zehntelmillimetern. In den "Richtlinien für die sachgerechte Stauung und Sicherung von Ladung bei der Beförderung mit Seeschiffen" wird für die Nenn-Bruchfestigkeit (BL) von gebläutem Stahlband die Faustregel Breite x Dicke x 85 angegeben. Die Einsatzfestigkeit soll mit maximal 70 % des BL in Ansatz gebracht werden. Es ergeben sich folgende Kalkulationen:
 
 
  BL = b x d x 85 = 3,2 x 0,16 x 85 = 43,52 [kN]
  BL = b x d x 85 = 32 x 1,6 x 20 = 4.352 [daN]

 
Da das MSL maximal 70 % des BL betragen darf, bestimmt sich das MSL wie folgt:
 
 
  MSL = BL x 0,7 = 43,52 x 0,7 = 30,464 [kN]
  MSL = BL x 0,7 = 4.352 x 0,7 = 3.046,4 [daN]

 
Die seitliche Sicherung der Bramme mit Bandstahl der genannten Güte und Beschaffenheit reicht aus. Mit den vier tragenden Parten der beiden Umspannungen auf jeder Seite können theoretisch 121,856 kN beziehungsweise 12.185,6 daN Sicherungskraft erzeugt werden. Selbst durch eine gewisse Minderung der wirksamen Kräfte infolge der Zurrwinkel reicht die Sicherung aus.
 
Bandstahl darf zur Sicherung nur eingesetzt werden, wenn die Zurrpunkte dazu geeignet sind, d. h., sie müssen über entsprechend breite gerade Stellen verfügen, an denen der Bandstahl in seiner ganzen Breite aufliegen kann. Nicht geeignet sind Zurrpunkte dann, wenn der Bandstahl seiner Breite nach nicht sauber aufliegt und unter Zug in Querrichtung gekrümmt wird.
 
 
  für Bandstahl
geeigneter Zurrpunkt
  für Bandstahl ungeeigneter Zurrpunkt

 
Vorteilhaft ist, dass Bandstahl sich sehr kostengünstig verarbeiten lässt und eine relativ hohe Festigkeit aufweist. Nachteilig ist jedoch die sehr geringe Elastizität und die fehlende Möglichkeit des Nachspannens. Verarbeitungstechnisch ist es deshalb sinnvoll, das Stahlband mit elastischem Material zu kombinieren. Segmente alter Autoreifen bieten sich dazu an. Die Elastizität der gesamten Zurrung wird deutlich erhöht. Gleichzeitig bietet der Autogummi einen hervorragenden Kantenschutz.
 
 
 
  Sicherung einer Bramme mit Bandstahl

 
 

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