5.2.14.10 Rundstäbe und Profile | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fallbeispiele - Rundstäbe in 20'-Boxcontainern - allgemein Lange Rundstäbe, Profile und ähnliche Ladungen sind - insbesondere bei großen Massen - für den Transport auf Flats prädestiniert, sofern keine Wertminderung durch Korrosion zu befürchten ist. Auf Flats - und speziell dort auf solchen mit Rungen - lassen sich derartige Ladungen zumeist problemlos verladen, packen und sichern. Seitliche Umspannungen und Absteifungen aus Holz in Längsrichtung dürften sich bei nahezu allen langen Teilen als schnelle und kostengünstige Lösung dazu anbieten. Open-Top-Container bieten einen besseren Schutz gegen klimatische Einflüsse und lassen auch eine rationelle Beladung zu, sind in den Ladungssicherungsmöglichkeiten gegenüber Flats jedoch beschränkt. Nur unter Schwierigkeiten und dem Einsatz spezieller Hilfsmittel bzw. Arbeitsmethoden lassen sich die oben genannten Ladungen in Standard-Boxcontainer verladen, wobei das Beladen oft leichter als das spätere Entladen ist. Relativ problemlos ist eine Beladung möglich, wenn spezielle Lastaufnahmeeinrichtungen, wie z. B. besonders konstruierte C-Haken, zur Verfügung stehen.
Die Beladung mit gängigen Flurförderzeugen, wie z. B. Gabelstaplern geringerer Tragfähigkeit, ist aus unterschiedlichen Gründen nicht sehr wirtschaftlich:
Der Umschlag kann rationeller gestaltet werden, wenn - relativ zum Ladungsgewicht - Gabelstapler mit sehr hoher Tragfähigkeit eingesetzt werden können, da bei der abgebildeten Methode der Lastschwerpunktabstand sehr weit vom Gabelrücken entfernt ist.
Die eingesetzten Stapler müssen von der Tragfähigkeit her extrem überdimensioniert sein, da es sonst zu einer Beschädigung der Gabeln und der Hubeinrichtung durch einseitig wirkende Kräfte kommen kann.
Bei dem hier gezeigten Einsatz des Gabelstaplers ist die Kette zu lang gewählt. Die Frontpartie des Rundstabes berührt den Boden. Der Hubmast kann nicht weiter eingetoppt werden. Ein Anheben der Gabeln hilft nur bedingt, da nicht alle Gabelstapler einen so großen Freihub oder eine so geringe Bauhöhe haben, dass die Ladung direkt abgelegt werden kann. In den meisten Fällen werden die Ladungen letztlich durch Hineinschieben platziert.
Mit zwei befestigten Ketten lässt sich der Rundstab besser dirigieren. Wenn Keile nach dem Absetzen provisorisch gegen Wegrollen gesetzt werden, dient das der Unfallverhütung. Zur Ladungssicherung sind sie nur bedingt geeignet.
Geprüft werden muss in jedem Fall, ob die Ladung einen Umschlag in der gezeigten Art verträgt, oder ob die Ware dadurch Schaden nehmen könnte. Warnung: Der demonstrierte Gabelstaplereinsatz darf nur praktiziert werden, wenn weder Verstöße gegen geltende Unfallverhütungsvorschriften noch Warenschäden zu befürchten sind.
Unbedingt richtig und wichtig ist, dass die vordere Stirnwand des Containers mit ausreichend starken und hohen Kanthölzern geschützt wird, bevor mit dem Einschieben oder Absetzen der Rundstäbe begonnen wird. Steht - wie im Türbereich - ein passender Rundstab zur Verfügung, sollte dieser als Puffer benutzt werden. Das ist natürlich nur - so wie hier - bei einlagiger Verladung möglich. Bei korrekter Dimensionierung der Hölzer oder der Verwendung von Ladung als Puffer wird ein Durchstoßen der vorderen Stirnwand und der Türen ausgeschlossen.
Teure Keile zum "Ausstopfen" von Lücken oder als "Festlegehölzer" zu benutzen, ist nicht sinnvoll. Positiv muss vermerkt werden, dass die Keile für den gezeigten Einsatz richtig geschnitten sind. Es kann in die Faserseite genagelt werden. Nur, was sollen zwei, drei oder auch vier Nägel gegen die Massen ausrichten, wenn sie in einen zölligen Containerboden geschlagen werden? Aussteifen der Lücken mit Kantholz-Sägeabschnitten oder Riegelformaten (wie z. B. 6 cm x 8 cm) ist absolut ausreichend. Selbst Dachlattenformate (von z. B. 3 cm x 5 cm oder 4 cm x 6 cm) wären noch ausreichend. Diese Hölzer brauchen nur eingepasst und am Boden angeheftet werden.
Hier ist der Fehleinsatz der Keile noch deutlicher. Und: Falsch geschnittene Keile sind auch dabei.
Zwar sind die Keile richtig geschnitten, aber eine hinreichende Sicherungskraft kann damit nicht erreicht werden. Die eingeschlagenen Nägel können in einem etwa einzölligen Containerboden keinen ausreichenden Scherwiderstand entwickeln. An den Rundstäben sind die Keile zur seitlichen Sicherung jedoch falsch angesetzt. Bei einlagiger Verladung bietet sich folgende Arbeitsweise an:
Als Erstes wird ein ausreichend starkes und hohes Kantholz zwischen die Eckpfosten der vorderen Containerstirnwand eingepasst. Stehen Hölzer entsprechender Dicke und Höhe nicht zur Verfügung, wird der Holzpuffer aus mehreren Kanthölzern hergestellt. Die Hölzer sollten mindestens die halbe Höhe der zu ladenden Rundstäbe haben.
Sind unter der zu verladenden Partie auch kürzere Rundstäbe, die quer in den Container passen, kann alternativ einer davon als Puffer benutzt werden. Das ansonsten erforderliche Pufferholz kann dadurch eingespart werden.
Gegen den Stirnwandpuffer und jeweils stramm an die Containerseite werden die Rundstäbe geladen. Aus Sicherheitsgründen sollten jeweils kleine Holzkeile seitlich an die bereits geladenen Stäbe angelegt werden, damit diese in Position bleiben.
Es wird der genaue Abstand zwischen den Stäben bestimmt und die Höhe des Mittelpunktes. Aus Holzresten und einem um wenige Millimeter länger als passgenau geschnittenen Holz werden zwei der abgebildeten Holzpallungen außerhalb des Containers gebaut und anschließend zwischen den Stäben eingepasst. Nur das Kantholz in Höhe der Mittelachse der Stäbe muss korrekt zugeschnitten sein. Durch die geringe Überlänge um wenige Millimeter müssen die Hölzer quer eingetrieben werden und garantieren dadurch eine etwas größere Berührungsfläche. Die anderen Hölzer können aus Abfall und Resten genommen werden.
Für die streifenförmige Auflage bei (a) kann mit 100 daN pro Quadratzentimeter Berührungsfläche gerechnet werden. Durch Ausfräsen der Enden mit der Kettensäge (b) oder das Einschneiden eines leichten Geißfußes (c) kann die Auflagefläche und auch der Halt der Hölzer verbessert werden.
Zweckmäßigerweise setzt man die Absteifungen jeweils ein Viertel der Stablänge von den Enden der Stäbe entfernt. Reichen die errechneten Werte bei zwei Quersteifen für die Ladungsmasse nicht aus, sind entsprechend stärkere Hölzer oder eine größere Anzahl von Quersteifen zu nehmen.
In Nähe der Pallung wird die Innenbreite des Containers innerhalb der Sicken gemessen. Nach genau dieser Länge wird ein Riegel von 6 cm x 8 cm oder ein Kantholz von 8 cm x 8 cm zugeschnitten und anschließend in den Container eingepasst.
Alternativ zu den vier vorhergehenden Arbeitsschritten kann wie folgt verfahren werden:
Nach dem Lückenmaß wird ein Kantholz exakt zugeschnitten. Wie zuvor beschrieben wird ein Riegel nach dem Innenmaß des Containers zwischen den Sicken zugeschnitten und unter Verwendung einiger Resthölzer mittig so unter das Basisholz für die Spreizpallung genagelt, dass es die Lücke zwischen den Rundstäben exakt ausfüllt:
Über die Größe der Berührungsflächen und die Berechnung der erreichbaren Festigkeitswerte gilt das vorher Gesagte. Auf das Basisholz werden zwei Spreizhölzer (a) zugeschnitten und gemäß der folgenden Skizze so eingepasst, dass sie sich an den Dachlängsträgern abstützen. Mit einigen Hammerschlägen (b) werden die Hölzer auseinander getrieben und mit einem Sicherungsholz (c) an einer Bewegung nach innen gehindert. Dieses Holz wird mit einigen Nägeln angeheftet.
Eine Sicherung der Spreizhölzer gegen Längsverschub ist nicht erforderlich, wenn sie im oberen Bereich direkt in die Sicken des Containers eingepasst sind. Bei glatten Containerwänden wäre ein "Verschwertern" in Längsrichtung allerdings unabdingbar. Die Rundstäbe sind jetzt in Querrichtung so festgelegt, dass sie allen auftretenden Bewegungen während des Transportes standhalten können:
Gegen Bewegungen in Längsrichtung sind Lücken im Türbereich abzusteifen. Welche Methode gewählt wird, hängt von der Ladungsmasse, der Größe der Lücken und ähnlichen Faktoren ab.
Eine Pallung für mittlere Ladungsgewichte zeigt diese Abbildung: Die längs eingepassten Hölzer haben das Format 10 cm x 10 cm. Es stehen damit insgesamt 300 cm² Holzquerschnittsfläche zur Verfügung, die senkrecht zur Faser der Querhölzer des Formats 14 cm x 14 cm drücken. Nach Faustregel ist die Pallung in Längsrichtung mit 300 cm² Holzquerschnitt x 30 daN/cm² Holzquerschnittsfläche = 9.000 daN belastbar. Hätten die Längshölzer auch das Format 14 cm x 14 cm besessen, hätte sich die Belastbarkeit nahezu verdoppelt: 3 x 14 cm x 14 cm x 30 daN/cm = 17.640 daN. Fallbeispiel: Gebündelte Rundstäbe und Rohrbündel in einem 20'-Boxcontainer
Wird dieser Container im Längsstau auf einem Containerschiff befördert, könnten die Rundstäbe seitlich übergehen und den Container sowie daneben befindliche Container schwer beschädigen. Die ausführlich besprochenen Spreizpallungen wären zur Ladungssicherung unbedingt erforderlich. Da die einfachen Stahldrähte - mit denen sowohl die Rohre als auch die Rundstäbe gebündelt sind - weder die Rohre noch die Rundstäbe in den Bündeln halten können, muss die Holzabsteifung im Türbereich bis auf das Niveau der oberen Lagen gebracht werden.
Es sollte deshalb generell beachtet werden, dass Rohrbündel u. Ä. bis zur vollen Höhe abgesteift werden. Sie tendieren generell dazu, aus der Bündelung "zu schießen". Besonders groß ist diese Gefahr bei gefetteten Rohren, so genannten "Speckaalen". Fallbeispiel: Rundstäbe, Stabstahlbündel und Profile in einem 20'-Boxcontainer
Die Keile können den zu erwartenden Längskräften keinesfalls widerstehen. Die linken Bündel und Stäbe sind in Längsrichtung überhaupt nicht gesichert. Die im Hintergrund zwischen den Sicken eingepassten Hölzer können die Ladung nicht gegen Vertikalkräfte und gegen das Ausbrechen aus den Lagen bei seitlicher Beanspruchung schützen. Fallbeispiel: Rundstäbe in 20'-Boxcontainern
Diese Rundstäbe sind hingegen so festgelegt, dass sie bei seitlichen Beanspruchungen und Neigungen nicht ausbrechen können.
Fallbeispiel: Rundstäbe und eine Beiladung Kisten in einem 20'-Boxcontainer
Die Rundstäbe sind gut gesichert. Die Kisten haben nur eine geringe Masse. Deshalb ist die Sicherung durch die stramm zwischen die Sicken eingepassten Hölzer (1) und (2) als ausreichend anzusehen. Bei schweren Kisten hätte sich auch die Sicherung der Kisten durch Spreizpallungen angeboten.
Bei Kisten geringer Masse - wie hier - reicht die Abstützung mit Kanthölzern gegen die Containerwand aus. Bei größeren Massen müssten Bretter oder Bohlen zwischen die Kanthölzer (1) und (2) sowie die Containerseitenwand gelegt werden.
Eine angemessene Sicherung hätte auch dadurch bewirkt werden können, dass die Kisten direkt auf die Rundstäbe geladen werden und die gesamte Ladung durch Spreizpallungen gesichert wird. Voraussetzung dafür ist, dass die Kisten über eine ausreichende Festigkeit verfügen. Fallbeispiel: Rundstäbe und Gefahrgutkisten in einem 20'-Boxcontainer
Die Rundstäbe sind untereinander und zu den Stirnwänden ausreichend geblockt. Die Basishölzer für eine noch anzubringende Spreizpallung sind bereits gelegt. Die folgenden Abbildungen zeigen die dazu geladenen Kisten und ihre Sicherung durch genagelte Festlegehölzer und Absteifungen. Da die Arbeiten beim ersten Bild nicht optimal ausgeführt wurden, ist eine denkbare Variante der Beladung zusätzlich beigefügt.
Durch waagerecht eingepasste Hölzer in Höhe der Kistenschwerpunkte ist eine Bewegung der Kisten ausgeschlossen. Es muss sichergestellt werden, dass sich die dazu verwendeten Bretter, Bohlen oder Kanthölzer während des Transportes nicht lösen können. Durch aufrecht gestellte Hölzer - wie z. B. dünne Bretter oder Latten - könnte das einfach und wirkungsvoll bewerkstelligt werden.
Fallbeispiel: Rundstäbe und Farbeimer als Beiladung in einem 20'-Boxcontainer
Die Längssicherung der Rundstäbe durch die Pufferhölzer (1) an der Stirnwand und im Türbereich (2) sowie durch das längs eingepasste Kantholz (3) sind nicht zu beanstanden. Die seitliche Sicherung durch Keile (4) im vorderen Bereich des Containers ist mangelhaft. Hier muss quer abgesteift werden, wie mit den Hölzern (5) verfahren wurde. Aus den Kanthölzern (6) und (7) ist eine Sicherung für den Farbeimer konstruiert worden, die an sich etwas ungewöhnlich ist. Sie ist zwar sehr material-, aber dafür wenig arbeitsintensiv - und somit durchaus vertretbar. Das Holz (6) ist nur zwischen die Containerseiten eingezwängt worden. So ist insgesamt keine ausreichende Sicherung für die Ladung gegeben. Aufgrund dieses Umstandes ist die Gesamtsicherung als mangelhaft einzustufen. Würde das Holz (6) als Basisholz für eine Spreizpallung dienen und würde im vorderen Teil des Containers gleichermaßen verfahren, wäre die Sicherung insgesamt als gut zu bezeichnen. Der Farbeimer könnte an den Querhölzern und einem der Spreizhölzer angebunden werden. Fallbeispiel: Rundstäbe unterschiedlicher Länge und eine Holzkiste als Beiladung
Die Bewegung der Rundstäbe in Längsrichtung wurde durch Pufferhölzer an der Stirnseite und einen kurzen Rundstab an der Türseite ausreichend gehemmt. Eine Längsbewegung der Rundstäbe ist durch die Verwendung von Keilen nicht ausgeschlossen. Es fehlen jedoch Vertikalsicherungen, die gleichzeitig seitliche Verlagerungen verhindern könnten. Die Kiste ist nicht zufrieden stellend gesichert.
Die Kiste hätte im Bodenbereich der Ladelücke durch Hölzer festgelegt werden können. Gegen Kippen hätten sich Umspannungen von links und rechts angeboten. Bei Verwendung von Spreizpallungen hätte die Kiste auch an einem der Spreizhölzer festgebunden werden können. |
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