Unter Wire-Rod-Coils werden Drahtringe aus Walzdraht verstanden. Je nach Beschaffenheit der Ware und deren vorgesehener Weiterverarbeitung sind sie korrosionsempfindlich und empfindlich gegen mechanische Beschädigungen, wie z. B. Knicke im Draht. Die Länge der Wickelachse ist eine bestimmende Größe für die Wahl der Stauweise.
Der Unterbau des Drahtrings steht über und erschwert so die Verladung und Sicherung. Werden Holzteile mit in die Plastikhülle eingebunden, besteht erhöhte Korrosionsgefahr, da sich unter der Abdeckung Kondenswasser bilden kann.
Die Walzdrahtringe sind lediglich wechselseitig an die Seitenwände des Containers angelegt. An den Kontaktstellen der Ringe untereinander sind Kartonbögen gestellt.
Zu den Seiten des Containers haben die Walzdrahtringe direkten Kontakt. Hier kann es zu Scheuerstellen an den Containerseitenwänden kommen. Korrosion des Walzdrahtes wäre dann denkbar, wenn aus dem Karton, dem Containerboden und ähnlichen Quellen austretender Wasserdampf in größerer Menge an den Dachflächen und Containerwänden kondensieren und die Wire-Rod-Coils befeuchten könnte.
Die Ladelücken im Container wären nur dann unschädlich, wenn die Drahtringe sich untereinander hundertprozentig fest verzahnen würden.
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kompakte und verzahnte Stauweise - Längslücken ausgefüllt |
Eine akzeptable Verladeweise ohne großen Sicherungsaufwand wäre denkbar, wenn die Abmessungen eine außergewöhnlich kompakte Verladung zulassen, die Drahtrollen sich untereinander wirksam verzahnen können, ohne dass dadurch Schäden an der Ware entstehen. Im skizzierten Beispiel ist die Lücke zwischen vorderer Stirnwand und Innenkante des Eckpfostens mit einem Holzgatter (a) aus waagerechten und senkrechten Brettern ausgefüllt, auf das in Höhe der Wickelachse ein Brett waagerecht aufgenagelt ist. Die Coils sind wechselseitig eingebracht und stramm in Richtung Stirnwand gedrückt. Nach Schließen des linken Türflügels wurde die Restlücke mit einem Gatter (b) aus Brettern und einem Kantholz in Höhe der Wickelachse ausgefüllt.
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Stielkeil zum Festhalten von Drahtrollen |
Damit sich bis zum Laden des nächsten Coils das vorherige nicht "entspannen" kann, besteht die Möglichkeit mit einem Stielkeil das jeweilige vorher geladene in Position zu halten.
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mit der Wickelachse quer gepackte Drahtringe - mit Holzab- steifungen gesichert |
Sofern keine Korrosionsgefahr besteht bzw. darrtrockenes Holz eingesetzt wird, könnten die Drahtringe wie hier skizziert gesichert werden.
Die Coils könnten jeweils auch mit Keilen in Längsrichtung festgesetzt werden. In diesem Beispiel kommt es jedoch darauf an, möglichst ganz wenig darrtrockenes Holz in den Container einzubringen. So können Nässeschäden verhindert werden.
Kantholzenden (a) und zwei Bretter (b und c) werden miteinander vernagelt. Die Kantholzenden sind so zu bemessen, dass sie genau in den Kern der Drahtrollen passen. Die Bretter (b) und (c) überlappen einander stufenförmig. Mit zwei weiteren Brettern (d und e) wir in gleicher Weise verfahren. Zwischen diese Brettpaare werden je zwei Kanthölzer (g) eingepasst, die zusammen mit den Stärken der vier Bretter der Ladelücke entsprechen. Diese Pallungen werden mit den Kanthölzern (a) so in den Kernen der Drahtrollen platziert, dass die Bretter (d) und (e) an den Containerwänden anliegen. Gegen Herunterrutschen werden sie mit schräg eingepassten Brettern (f) gesichert.
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in den Kern einer Drahtrolle eingepasste Pallung |
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Schnitt durch den Container |
Draufsicht auf zwei Drahtrollen |
Wird von Gleitreibbeiwerten von μ = 0,2 und Transportbeschleunigungen in Höhe von 0,8 g in Querrichtung ausgegangen, kann die Nutzlast des Containers voll ausgeschöpft werden, da die Containerseitenwände bei gleichmäßiger Belastung das 0,6fache der Nutzlast aufnehmen können. Empfohlen wird dennoch, dass unter die Wire-Rod-Coils Streifen aus rutschhemmendem Material gelegt werden.
Da die Drahtrollen in Containerlängsrichtung rollen können, dürfen in Längsrichtung keine Gleitreibbeiwerte in Ansatz gebracht werden. Eine kompakte Verladung in Längsrichtung ist nur dann ausreichend, wenn (aufgrund der Belastbarkeit der Containerstirnwände in Höhe des 0,4fachen des Payloads) die beim Versand zu erwartenden Beschleunigungen nicht den Wert von 0,4 g übersteigen. Ist mit höheren Beschleunigungen zu rechnen, sind die Drahtrollen in Längsrichtung durch zusätzlich anzubringende Keile oder Keilhölzer zu sichern, die einen Teil der Kräfte aufzufangen vermögen.
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