5.2.14.4   Coils in Boxcontainern mit längs liegender Wickelachse

Coils in 20'-Boxcontainern - Wickelachse längs liegend
Generelle Hinweise und Möglichkeiten

 
 
Das Einbringen der Coils in Open-Top-Container bereitet keine Schwierigkeiten. Bei der Verwendung reiner Boxcontainer sind beim Umschlag Spezialeinrichtungen oder besondere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
 
 
 
  Einbringen von Coils in einen Boxcontainer mit
speziellem C-Haken

 
Mit Gabelstaplern können nur Coils geringer Masse bis ca. 2,5 t direkt abgesetzt werden. Schwerere Coils müssen hineingeschoben werden. Das erfordert besondere Arbeitstechniken, um ein Zerreißen der Bebänderung zu verhindern und um Druckstellen an den Coils zu vermeiden.
 
Möglich ist das Einschieben, wenn Hilfsmaterialien verwendet werden, die an der Coilseite einen hohen und an der Außenseite einen niedrigeren Gleitreibbeiwert besitzen. Dann bleiben sie am Coil haften und werden beim Schieben "mitgenommen".
 
Bevor mit dem Laden begonnen wird, sind entsprechende Bettungen vorzubereiten.
 
 
 
  Coil-Betting - Draufsicht

 
 
   

Die Stirnwand wird bis zur doppelten Höhe der verwendeten Holzformate bündig zu den Eckpfosten mit Brettern oder Bohlen ausgesteift (a). An die Containerseiten werden zur Druckverteilung Kanthölzer ausgelegt (b). Entsprechend der Anzahl zu verladender Coils und deren Masse werden Querhölzer rechtwinklig dazu ausgelegt (c). An diese schließen sich in Längsrichtung Keilhölzer an (d).
 
Achtung: Da die Coils abschließend verzurrt werden sollen, müssen die Zurrpunkte zugänglich bleiben. Wenn diese unter den Längsbalken (b) liegen sollten, können die benötigten Zurrmittel bereits vor Einbringen der Hölzer an den Zurrpunkten befestigt werden. Die Längsbalken (b) können dann auf Brettchen gesetzt werden.
 
 
 
  Laden und zwischenzeitliches Sichern der Coils - Draufsicht

 
 
  Laden und zwischenzeitliches Sichern der Coils
- Querschnitt

 
Vor Ladebeginn wird ein Balken (e) quer vor die Bretter oder Bohlen (a) und die Eckpfosten gelegt. Dieser Balken (e) liegt auf den Längshölzern (b) und (d) auf. Gegen diesen Querbalken (e) wird das erste Coil gelegt. Als Distanzstück zum nächsten Coil wird ein kürzerer Balken (f) quer über die Keilbalken (d) gelegt und das zweite Coil dagegen geladen. Mit dem dritten Coil wird in gleicher Weise verfahren. (f) liegt in Höhe von (e) und ist nur zum besseren Erkennen höher eingezeichnet.
 
 
  drei Coils, geblockt und gelascht - Draufsicht

 
  drei Coils - Geblockt und gelascht - Querschnitt

 
Nach Einsetzen des letzen Coils wird die verbleibende Lücke zur Containertür mit dem Kantholz (g) und Brettern bzw. Bohlen (h) ausgefüttert. Jedes Coil wird mit zwei durch den Kern genommenen Umspannungen gesichert. Diese halten die Coils seitlich und gegen dynamisches Herausspringen aus den Keilbalken in vertikaler Richtung fest.
 
Da die Zurrpunkte - der täglich beobachtbaren Praxis gemäß - zum Teil ungünstig sitzen, wirken diese aufgrund ihrer Zurrwinkel im Beispiel nur mit 60-70 % ihrer Einsatzfestigkeit.
 
 
  zusätzliche Sicherung
durch Spreizbalken
  zusätzliche Sicherung
durch Staukissen/
Airbags

 
Bei größeren Coildurchmessern müssen die Flanken der Keilbalken einen anderen Winkel haben.

Bei unzureichenden Zurrungen infolge von ungünstigen Zurrwinkeln bzw. relativ schwachen Zurrpunkten bieten sich zusätzliche Sicherungen aus Spreizbalken an. Die Spreizbalken werden gemäß Skizze gegen die oberen Dachlängsträger und gegen Verrutschen zwischen die Containersicken gesetzt. Je größer die Steghöhe der Balken, umso größer ist die Biegefestigkeit. Zur Materialersparnis sollten Halbformate, wie z. B. 6 cm x 12 cm oder 8 cm x 16 cm, bevorzugt werden.
 
Die Verwendung von Luftkissen setzt den Einsatz so vieler Airbags voraus, dass die Kräfte gleichmäßig auf die Containerwände wirken. Ein großer Zugewinn kann jedoch nicht erwartet werden, da die Containerwände zwar mit 60 % des Payloads belastet werden können, das Gros der Kräfte aber bereits über die Bodenquerhölzer in die Seitenwände eingeleitet wird. Das Wichtigste bei der Verwendung von Luftkissen ist jedoch, dass die Staulücken nicht übermäßig groß sein dürfen. Lücken von 30 cm sind erfahrungsgemäß als Maximum anzusehen. Besser sind aber kleinere Lücken. Die Form der Güter sollte außerdem möglichst gleichmäßig sein. Denn Luftstaupolster können sich nur in gewissem Umfang den Ladungsformen anpassen.
 
 
Fallbeispiel: Drei Coils in einem 20'-Boxcontainer
 
 
  mangelhafte Bettung zur Aufnahme von Coils

 
Die Längshölzer (a) sind nicht angefast. Wenn die Coils vorschriftsmäßig am Boden hohl liegen, werden sie direkt auf den beiden Längskanten aufsitzen. Es hätten Keilhölzer eingesetzt werden müssen. Die Ansammlung von Keilen deutet darauf hin, dass die seitliche Sicherung über diese Keile erfolgen soll. Zu diesem Zweck sind sie jedoch falsch geschnitten.
 
 
  falsch geschnittene Keile - es muss ins Hirnholz genagelt werden

 
Die Keile sind so geschnitten, dass ins Hirnholz Hirnholz genagelt werden muss. Dabei werden die Keile aufspalten - spätestens aber nach einem Transportstoß. Die Keile wirken lediglich über die Scherkräfte der Nägel. Hohe Einsatzfestigkeiten können nicht erwartet werden.
 
 
mangelhafte seitliche Sicherung durch die Keile

 
Am vorderen Coil - dem Coil an der Stirnwand - wurden zwei Keile angesetzt. Am mittleren und hinteren Coil - dem an der Tür - wurde jeweils nur ein Keil angesetzt.
 
 
  Verarbeitungsmängel bei der Ladungssicherung

 
Zwischen Stirnwand und erstem Coil (a) wurden keine Hölzer als Formschluss angepasst. Desgleichen fehlt Formschluss über Kanthölzer zwischen den Coils und zur Türseite hin, (b) und (c). Das Kantholz (d) erfüllt keinerlei Aufgabe. Mit den Einweg-Textilgurten (e) sind die Coils zusammengebunden. Diese Form der Unitisierung bringt keinen Sicherungsgewinn. Die Umspannungen (g) fassen das vorderste und mittlere Coil zusammen, die Umspannung (f) das mittlere und hintere Coil - also das an der Tür.
 
 
  Nachbesserung der Sicherung mit quer eingepassten Kanthölzern

 
Mit eingepassten Kanthölzern zwischen den Lücken lassen sich die Mängel der Längssicherung beseitigen. Die Querhölzer an der Stirnwand und an der Tür müssen Druckkräfte großflächig übertragen. Die grüne Ampel steht nur für die Längssicherung.
 
 
  Umspannungen mit Einweg-Textilbändern

 
Es ist unbedingt zu beachten, was eventuelle Beschriftungen auf den Bändern oder Angaben des Herstellers aussagen. Als Einsatzfestigkeit sollten maximal 70 % der Bruchlast angesetzt werden - besser noch: nur 50 %. Zu beachten ist die Homogenität. Die abgebildeten Bänder haben eine höhere Einsatzfestigkeit als die Zurrpunkte. Außerdem sind die Zurrpunkte rund geformt und somit nicht zur Befestigung von Bändern geeignet. Hier sind Schäkel als Zwischenglied zu verwenden. Die Textilbänder sind über den Schäkelbolzen zu führen.
 
 

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