5.2.8.9   Kisten mit Überhöhe und Überbreite auf Flats - Fallbeispiel 3

Unzureichende Lastverteilung und mangelhafte Sicherung von drei Holzkisten auf einem 40'-Flat
 
 
  falsche Lastverteilung und mangelhafte Sicherung

 
Es sind Niederzurrungen aus Stahlband angebracht. Da diese unter Verwendung einfacher Kunststoffecken angebracht sind, werden sich die Stahlbänder unter Belastung in die Holzbretter des Kistendeckels drücken und dabei ihre Vorspannung nach und nach verringern. Die Sicherungswirkung geht dabei verloren. Bei einer Zurrlänge der Stahlbänder von 7 m würde bereits eine Verringerung dieser Länge um ca. 10 mm durch Eindrücken in die Deckelbretter die Vorspannung auf Null gehen lassen.
 
Problematisch ist überdies, dass die vordere Kiste Überbreite hat und dennoch mit Niederzurrungen gesichert wurde.
 
Die Sicherung durch die vorgenagelten Keile ist nahezu wirkungslos, da die wirksame Höhe der Keile (1) und (4) minimal und die der Keile (2) und (3) bedeutungslos ist.
 
 
Die Verwendung einer sehr stramm sitzenden Holzpallung garantiert eine hinreichende Längssicherung:
 

  Verwendung einer Holzpallung anstelle von Keilen

 
 
  Möglichkeiten zur Erhaltung der Vorspannung

 
Mit Schwergutecken - wie bei (1) skizziert - kann für eine starre Verbindung gesorgt werden, wodurch die Vorspannkräfte unter günstigen Bedingungen erhalten bleiben können. Besser ist die Verwendung von Kantenschützern aus einem elastischen Material mit guten Rückstelleigenschaften. Durch derartige Materialien - wie hier durch Autogummi bei (2) - kann die Vorspannung unter üblichen Beförderungsbedingungen gehalten werden.
 
Die Lastverteilung auf dem Flat widerspricht den Vorschriften. In den CTU-Richtlinien wird besonders darauf hingewiesen. Es heißt:
3.2.5  Das Ladungsgewicht muss möglichst gleichmäßig auf dem Boden des Containers verteilt werden. Wenn Güter mit verschiedenen Gewichten in einen Container verladen werden oder wenn der Raum eines Containers nicht voll genutzt wird (sei es wegen fehlender Ladung oder weil die Nutzlastgrenze erreicht wurde, bevor der Raum ausgefüllt ist), müssen die Pack- und Sicherungsmaßnahmen so durchgeführt werden, dass der Gewichtsschwerpunkt der Ladung etwa auf der halben Länge des Containers liegt. Ist dies nicht der Fall, kann eine besondere Handhabung des Containers beim Umschlag erforderlich sein. Keinesfalls darf mehr als 80 % des Ladungsgewichts in weniger als der halben Länge, von einem Ende gemessen, konzentriert sein. Bei Straßenfahrzeugen ist besonders sorgfältig auf die Achslasten zu achten.
  annehmbare Beladung und Sicherung des Flats

 
Durch Momentenrechnung kann die genaue Position der Kisten ermittelt werden. Die Abbildung zeigt in etwa, wie geladen und gesichert werden könnte:
  • Alle Kisten werden auf Streifen aus rutschhemmendem Material abgesetzt.
     
  • Die schwere Kiste mit Überbreite wird so platziert, dass der Schwerpunkt etwa einen Meter links von der Mitte liegt. Gegen seitlichen Verschub und Kippen wird sie unter Verwendung von Kopfbuchten mit zwei Direktzurrungen gesichert.
     
  • Die leichteste, hohe, schlanke Kiste wird links davon geladen und gegen die Stirnwand verblockt.
     
  • Die mittelschwere Kiste wird vor die Kiste mit Überbreite gesetzt und gegen die andere Stirnwand abgesteift.
     
  • Alle Kisten erhalten zwei Niederzurrungen.

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