5.2.8.6 Kisten mit Überhöhe auf Flats - Fallbeispiel 4 |
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Holzkisten auf einem 20'-Flat, eine Kiste mit Überhöhe, zwei Kisten unterschiedlicher Länge nebeneinander platziert
Die wesentlichen Mängel sind:
Die wirksame Höhe des Kantholzes (1) ist viel zu gering, um eine angemessene Absteifung bieten zu können. Kantholz (2) ist ohne Funktion. Der herausstehende Nagel ist unfallträchtig.
Durch Einpassen eines weiteren Kantholzes (3) kann eine wirksame Absteifung in Längsrichtung geschaffen werden.
Das Kantholz (4) erfüllt keine sinnvolle Aufgabe. Zum Aufbau einer Pallung von unten her ist es zu lang. Man hätte Holz einsparen können.
Durch Einpassen eines Holzes (5) kann eine Absteifung erreicht werden. Allerdings ist die Stützfläche sehr klein.
Durch Einpassen von Querhölzern (6) (7) können die auftretenden Kräfte auf eine größere Fläche verteilt werden.
Gewebte Textilbänder oder -gurte dürfen nicht geknotet werden. Sie müssen breitflächig aufliegen und dürfen nicht verdreht sein. Eine einwandfreie Beladung und Sicherung des Flats könnte so aussehen:
Eine Absteifung aus Holz (1) wird für die große Kiste (b) vorbereitet. Sie dient gleichzeitig als Unterbau für die zuerst zu ladende Kiste (a). Die Höhe der Absteifung muss so gewählt werden, dass Kiste (b) im Bodenbereich abgesteift wird. Auf dem Flat werden zwei "Kistenschuhe" (2) so platziert, dass Kiste (b) mit zwei ihrer Querkufen darauf abgesetzt werden kann. Damit die Kiste im Bodenbereich nicht durchbiegt, werden die beiden restlichen Querkufen mit Brettern unterfüttert, die so dick sind wie die Querträger der Kistenschuhe. Anstelle der Kistenschuhe sind auch andere Sicherungsmethoden denkbar, mit der die Kiste im Bodenbereich in Querrichtung sicher gehalten werden kann - wie zum Beispiel Umspannungen. Stünde ein Flat mit Rungen zur Verfügung, könnten auch Rungen eingesteckt und seitliche Lücken zur Kiste mit Holz ausgefüttert werden. Zur linken Stirnseite des Flats wird die Kiste (b) mit einer Holzpallung (3) abgeblockt, die gleichzeitig als Unterlage für Kiste (c) dient, die quer gepackt wird. Die Ladelücke zwischen Kiste (b) und (c) wird ausgesteift (4). Die Kisten (a) und (c) werden jeweils mit 2 Umspannungen (5) (6) seitlich gesichert. Auf den Deckel der hohen Kiste (b) werden 2 Laschtraversen (7) aufgelegt, an deren Laschstegen die Kiste mit je zwei Direktzurrungen (8) auf jeder Seite gegen Kippen gesichert wird. Hier einige Detailabbildungen:
Um bei der Ladungssicherung flexibler agieren zu können, wäre es wünschenswert, wenn sich mehr Hersteller von Containern dazu entschließen könnten, belastbare Zurrpunkte an den Stirnwandinnenseiten in Nähe oder an den Corner-Postings anzubringen, die in einem Viertelkreis voll belastbar sind.
Wie gut sich die Sicherungsmöglichkeiten damit erweitern lassen, soll am Beispiel der hohen Kiste demonstriert werden.
Es muss warnend darauf hingewiesen werden, dass mit dieser Form der Direktzurrung nur Querkräfte erzeugt werden können. Anders wäre es, wenn die Sicherungsmaterialien an den Kistenecken befestigt wären. Bei den gezeigten Winkeln ergeben sich jedoch Querkräfte in Höhe von ca. 85 % der Einsatzfestigkeit der gewählten Sicherungsmaterialien. Bei Textileinwegbändern, die im Einzelstrang eine Einsatzfestigkeit von beispielsweise 1.000 daN aufweisen, könnten - doppelt gelegt wie hier - Querkräfte von 2 x 0,85 x 2.000 daN = 3.400 daN pro "Bucht" erzeugt werden. Wird unterstellt, dass jeder der vier Zurrpunkte an den Corner-Postings eine Einsatzfestigkeit von 2.000 daN hätte, könnten auf jeder Seite Quersicherungskräfte von 2 x 4 x 2.000 daN, also 16.000 daN erzeugt werden.
Entscheidend für die erreichbaren Ladungssicherungskräfte ist die Breite der Versandstücke und ihr Abstand zu den Stirnwänden bzw. deren Lage zu den Zurrpunkten mit den sich daraus ergebenden Winkeln. Bei der linken Variante ergeben sich Quersicherungskräfte von ca. 80 % der Einsatzfestigkeiten. Bei der rechten Positionierung betragen die Quersicherungskräfte aufgrund des großen Abstands von der Stirnwand nur noch 60 % der Einsatzfestigkeiten. |
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