5.2.8.5 Kisten mit Überhöhe auf Flats - Fallbeispiel 3 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zwei Holzkisten mit Überhöhe auf einem 20'-Flat
Die beiden Kisten sind im Bodenbereich durch vorgenagelte Hölzer, so genannte Festlegehölzer "gesichert", bei denen nur die Scherkräfte der Nägel einen Widerstand gegen Verschub leisten können.
Die Kisten sind mehr als dreimal so hoch wie breit. Bei dieser kleinen Standfläche sind sie in jedem Fall als kippgefährdet einzustufen. Zwei Niederzurrungen pro Kiste können hier keine Sicherheit bieten.
Deutlich wird das besonders, wenn man die Flats um 30° zur Seite neigt.
Der verwendete Containertyp 22P3 besitzt auf jeder Seite vier Rungen mit einer Belastbarkeit von je 2.000 daN. Damit lassen sich die Kisten relativ geringer Masse problemlos sichern.
Aus je zwei Brettern (1) und je einem Kantholz (2) werden insgesamt acht Steifen gebaut, die zwischen den Rungen und den vor die Kisten gestellten Brettern (3) platziert werden.
Als quer- (1) und senkrechte Bretter (3) können durchaus preiswerte unbesäumte Bretter benutzt werden. Die Formate der Quersteifen (2) sollten von der Breite her den Rungen (4) angepasst werden. Ihre Höhe richtet sich nach den Massen, die abzusteifen sind.
An den Stirnseiten der Kisten wird je ein Kantholz oder ein Riegel (4) so unterfüttert, dass es in Höhe des belastungsfähigen Kistenbodens waagerecht liegt. Je ein Kantholz (5) wird so an den Stirnseiten des Flats hochgesetzt, dass es mit Kantholz (4) auf gleicher Höhe liegt. Diese Kanthölzer dienen zur Druckverteilung an den Flatstirnwänden. Zwischen die Kanthölzer bzw. Riegel (4) und (5) werden parallel zu den Längsseiten der Kisten Kanthölzer genau eingepasst. Diese Hölzer können entweder von unten aufgebaut (6) oder an darüber genagelten Brettern eingehängt werden (7).
Die seitliche Sicherung gegen Kippen erfolgt auf ungefähr halber Kollohöhe durch Absteifungen wie im Bodenbereich. Aus zwei Brettern (11) und einem Kantholz (10) werden acht Pallungen gebaut. Diese werden durch senkrecht an der Innenkante der Rungen befestigte Kanthölzer (9) und waagerecht auf den "Stehern" (3) genagelte Bretter (8) gehalten. Zwei Niederzurrungen pro Kiste werden zur Stabilisierung und gegen "dynamisches Herausspringen" aus den Absteifungen angebracht. Die Stahlbandzurrungen werden an den Kistenkanten über Autoreifensegmente gespannt, um die Elastizität des Bandstahls künstlich zu verbessern und die Vorspannung aufrechterhalten zu können.
Rationelle Sicherungsmöglichkeiten ergeben sich, wenn spezielle Einrichtungen zur Ladungssicherung zur Verfügung stehen (würden).
Im Bodenbereich können Knickrungen die Kisten direkt (1) oder indirekt über die Verwendung von Kanthölzern, Bohlen oder Brettern (2) in Querrichtung sichern. Die Kippsicherung kann über Laschtraversen (3) unter Einsatz von Direktzurrungen (4) bewirkt werden. Laschtraversen sollten über entsprechende Nasen oder Winkel verfügen, die die Kisten im Deckelbereich zu greifen vermögen. Entsprechende Zurrstege, Zurrringe, Bohrungen oder ähnliche Bauteile müssen vorhanden sein, in denen Zurrmaterialien, wie Stahldrahtseile, Ketten, Textilgurte usw., direkt oder indirekt unter Verwendung von Schäkeln, Haken und anderen Bauteilen befestigt werden können. Sinnvoll wäre, dass derartige Hilfsmittel direkt vom Produzenten oder Verpacker mitgeliefert würden. Dieser geringe Aufwand dürfte sich lohnen.
Integrierte Zurrpunkte sollten bei großvolumigen oder schweren Kisten zum Standard gehören. Der geringe Mehraufwand ist durch ein erheblich geringeres Versandrisiko mehr als gerechtfertigt.
Der Arbeitsaufwand beim Sichern mit Knickrungen und Direktzurrungen ist minimal. Im Bodenbereich sind die Kisten durch Knickrungen (1 und a) in Querrichtung gesichert. An aufgelegten oder integrierten Laschtraversen oder Zurrpunkten (d) werden die Kippsicherungen (e) angebracht. Die Längssicherung erfolgt über Direktzurrungen (f), die an den Kistenecken durch die senkrecht stehenden Bauteile der Knickrungen auf einer entsprechenden Höhe gehalten werden. Vom Arbeitseinsatz her ist es aufwendiger, wenn Holzabsteifungen (c) zur Längssicherung zu bauen sind:
Wenn die Maße der Knickrungen und Kisten keinen direkten Formschluss erlauben, müssen die Lücken mit Kanthölzern (b), Bohlen oder Brettern ausgefüllt werden. Geringe Zwischenräume können mit Treibkeilen ausgefüllt werden. |
Impressum | Datenschutz | Kontakt | Site Map | Glossar | Rechtliche Hinweise |