5.2.8.4   Kisten mit Überhöhe auf Flats -
Fallbeispiel 2
 
Diverse Holzkisten auf einem 20'-Flat, eine Kiste mit Überhöhe
 
 
  Kisten auf einem 40'-Flat auf einem Lgjs-Wagen

Das Flat zeigt an der Stirnseite Spuren von Gewalteinwirkung (1). Vielleicht ist es verbotenerweise mit einem Gabelstapler rangiert worden. Die Kiste (2) ist ungünstig platziert. Die Sicherungen sämtlicher Kisten bestehen aus Niederzurrungen.
 
In den Bildern sind sämtliche Kisten etwas zur anderen Seite gerückt worden. Dadurch wäre der Einsatz von Rungen bei dem Flat möglich gewesen.


 
  Der Einsatz von Rungen hätte die Ladungssicherung
verbessert.

 
Auch andere Möglichkeiten der Ladungssicherung hätten sich angeboten:
 
 
  umgestaute Kiste mit zusätzlichen Direktzurrungen über Kopfbuchten

 
  Inhomoge Sicherungen bedeuten Materialver-
schwendung.

 
Die Niederzurrung aus einem Stahldrahtseil von 16 mm Durchmesser in Verbindung mit zwei Drahtseilklemmen (3) und scharfen Kanten erreicht bei weitem nicht die Einsatzfestigkeit der verwendeten Spannschraube (4). Aus Kostengründen sollte unbedingt auf homogene Sicherungen geachtet werden.
 

  Inhomoge Sicherungen bedeuten Materialver-
schwendung.

 
Bereits im Abgangshafen werden bei (a) die ersten Verpackungsmängel sichtbar. Es gilt das vorher Gesagte über die Verwendung von zwei Drahtseilklemmen, die Spanschrauben und die Inhomogenität. Das lose herabhängende Drahtseilende (5) bedeutet sowohl eine Materialverschwendung als auch eine Unfallgefahr. Die Zurrpunkte bei (6) sind mit maximal 3.000 daN Einsatzfestigkeit in Ansatz zu bringen. Bei richtigem Einsatz und sinnvoller Verwendung hätte aus dem dünnen Draht (7) eine homogene Sicherung hergestellt werden können. Hier wurde der Draht allerdings um scharfe Kanten genommen und mit einer Drahtseilklemme befestigt.
 

  Nicht ausgesteifte Ladelücken sind ein Sicherungsrisiko.

 
 
Die Ladung wird so geladen, dass die überhohe Kiste so positioniert werden kann, dass sie durch eine Runge genau mittig gehalten wird. Die lange Kiste kommt an die rechte Stirnwand, die mittellange an die linke. Die kleinste Kiste kommt auf die mittellange, wird aber bündig mit deren innerer Stirnseite gepackt.
 

  Sicherung mehrerer Kisten auf einem 40'-Flat

  Detailansichten des Aussteifens von Lücken

 
Die geringen Lücken zwischen Rungen und Kistenschalung werden mit Brettern ausgefüllt (1). Die Lücken zwischen der überhohen Kiste und den benachbarten Kisten wird über eine Konstruktion aus Holzgattern - also senkrecht und quer aneinander genagelten Brettern - sowie Kantholzenden ausgesteift (3). Die stirnseitige Lücke zur kleinen obenauf gepackten Kiste erhält eine Absteifung aus Kanthölzern (2). Da über die Stirnwände und Rungen Formschluss in den Horizontalrichtungen besteht, kann jetzt bedenkenlos mit je zwei Niederzurrungen aus Stahlband (4) pro Kiste bzw. Kistenstapel ergänzend gesichert werden. Als Kantenschützer werden Segmente aus Autoreifen eingesetzt.
 
Ein Belassen der Lücken an den Stirnwänden hätte keine Arbeits- und Materialersparnis gebracht. Der Vorteil der gewählten Lastverteilung ist der, dass die überhohe Kiste sehr bequem mit zusätzlichen Sicherungen versehen werden könnte, wenn die einzelne Runge als Sicherung nicht ausreichen würde. Eine seitliche Sicherung aus Direktzurrungen in Verbindung mit Kopfbuchten würde sich dann anbieten.
 
 

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