5.2.4.2   Erdbohrer auf 20' - Plattform
Der Erdbohrer ist auf der Plattform hinreichend gesichert. Generell positiv fällt auf, dass unter die Laufketten des Fahrzeugs Holzbohlen gelegt wurden - um die Reibung zwischen Plattformboden und Maschine zu vergrößern -, und dass ausschließlich mit Direktzurrungen gearbeitet wurde.
 
 
  Erdbohrer auf Plattform

 
Das Fahrwerk wurde an der Rückseite - siehe nächste Abbildung - mit Spannschrauben in Form von Diagonalzurrungen und - siehe obige Abbildung - mittels Schräg- und Diagonalzurrungen aus Stahldrahtseilen an den Laufketten gesichert (1). Der untere Teil des Bohrwerks wurde mit Diagonalzurrungen aus Schäkeln, Spannschrauben und Stahldrahtseilen gesichert (2). Der Bohrarm wurde durch Schrägzurrungen aus pp-umsponnenem Herkules mittels spanischer Winde hinten (3) und vorn (4) fixiert.
 
 
  ungünstige Anbringung der Laschings (2)

 
Zu beanstanden ist die Anbringung der Laschings (2). Gut erkennbar ist, dass die Spannschrauben in einem geringen Umfang auf Biegung beansprucht werden. Das wird in diesem Fall zwar zu keiner Beeinträchtigung der Sicherheit führen, kann unter Umständen jedoch die spätere Wiederverwendbarkeit der Spannschrauben verhindern. Besser wäre es gewesen, wenn - wie im nächsten Bild unter (1) - die Spannschrauben unter Verwendung von Kettengliedern am Seitenrahmen der Plattform befestigt worden wären. Es handelt sich dabei um kleine Stücke hochfester, langgliedriger Ketten (a). Kurzgliedrige Ketten wären bei Umlenkungen um scharfe Kanten zwar günstiger, weil sie dabei nicht auf Biegung beansprucht werden. Man kann sie in der Qualität als hochfeste Kette aber nur in Verbindung mit speziellen Endgliedern verwenden, da in die kurzgliedrigen Ketten keine Schäkel passender Festigkeit eingeschraubt werden können.
 
 
  Sicht auf die Rückpartie des gesicherten Erdbohrers

 
Die gewählten Zurrwinkel der Laschings (1) sind sehr ausgewogen. Sie bewirken ausgesprochen homogene Komponenten in Quer-, Längs- und Vertikalrichtung. Die Laschwinkel der Verzurrungen (3) des Bohrarmes sind dagegen in ihrer Wirkung ungleich. Eine andere Positionierung des Bohrarmes war jedoch nicht möglich.

Dies beeinträchtigt die Sicherung in diesem Fall nur unwesentlich, da mit den Laschings (4) ausreichende Querkomponenten für die seitliche Sicherung des Bohrarms erzeugt werden. Positiv ist bei der vorherigen Abbildung die Positionierung und Befestigung der Törnknüppel (b): Sie sind am Aufdrehen gehindert.
 
 
 
  Erdbohrer auf Platform - Ansicht von der anderen Längsseite

 
Anders bei dem der Blickrichtung zugewandten Seite des Laschings (4). Hier hätte der Törnknüppel etwas weiter nach links gesetzt werden sollen.
 
 
 
  verbesserungswürdiger Sitz des Törnknüppels bei (4)

 
Bei (c) verteilt sich die Anzahl der Windungen auf eine größere Länge als bei (d). Ein Umsetzen des Törnknüppels um ein kleines Stück nach links hätte gleichmäßigere Windungen und einen festeren Sitz des Törnknüppels bewirkt.
 
 
 
  Drahtseillaschings an den Laufketten

 
 
 
  korrekte Scherung der Drahtseile

 
Durch die Art der Scherung ist gewährleistet, dass an der scharfen Kante die volle Einsatzfestigkeit des Drahtes erhalten bleibt, da vier tragende Parten à 25 % Festigkeit die volle Festigkeit von 100 % ergeben.

Eine mögliche Beanstandung ist jedoch die Stärke der verwendeten Drähte. Da die Einsatzfestigkeiten der vorhandenen Zurrpunkte von 3.000 daN bis 4.000 daN reichten, wird durch die Verwendung von Drahtseilen mit einem Durchmesser von 16 mm Material verschwendet, da mit derartigen Drähten Einsatzfestigkeiten von 10.240 daN erreicht werden können.
 
 

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