5.2.2 Ballen in Boxcontainern | ||||||||||||||||||||||||||||||
Als homogene Ladung lassen sich Ballen relativ gut packen und sichern. In jedem Einzelfall hängt es von den Abmessungen und Proportionen der Ballen ab, wie sich die Ballen packen lassen. Bei den Arbeitsabläufen spielt auch eine Rolle, ob mit Gabelstapler ohne Zusatzgerät oder mit Ballenklammer gearbeitet werden kann. Davon hängt ab, ob beispielsweise Boden- und Zwischengarnier aus Holzbrettern oder dicken Leisten gelegt werden muss, um die Ballen mit normalen Gabeln handhaben zu können. Die Festigkeit der Ballen, ihre Art der Bebänderung oder Umhüllung spielt gleichfalls eine Rolle für die Handhabung. Die Empfindlichkeit einiger Ballen - wie z. B. bei Kammzug - kann besonders sorgfältige Arbeitsweisen erforderlich machen. Die rein manuelle Verladung scheidet aufgrund der hohen Gewichte einzelner Ballen aus. Eine Ausnahme könnte bei der Verwendung von Hard-Top-Open-Toppern gemacht werden, wenn mit Hebezeugen mittels Wollhaken oder ähnlichen Lastaufnahmeeinrichtungen direkt abgesetzt werden kann und einzelne Ballen nur zurechtgerückt werden müssen. Manuelles Stapeln scheidet aus. Der Regelfall ist, dass Standard-Boxcontainer zum Einsatz kommen. Aufgrund der Staufaktoren kommen fast ausschließlich 20'-Container in Betracht - nur bei relativ lose gepressten Ballen aus leichten Materialien könnten 40'-Container zum Einsatz kommen. In Ballenform kommen insbesondere zur Verladung: Schafwolle, Baumwolle und Tabak unterschiedlichster Herkunft, Kammzug, Textilien, Zellulose, Papier, Aluminiumreste, Altpapier usw. Viele Naturfasern, wie z. B. Sisal u. Ä., die früher in Ballenform verladen wurden, kommen heute mehr und mehr in bereits weiterverarbeiteter Form wie Nestern, Spulen u. Ä. zur Verschiffung. Naturkautschuk, leere Säcke - so genannte Gunnies - und ähnliche Waren kommen jedoch noch in Ballenform vor.
Die Ballen sind stehend mit der schmalen, gerundeten Seite in Längsrichtung gepackt. Auf Stauholzgarnier kann verzichtet werden, wenn mit Ballenklammern gearbeitet wird. Der Vorteil ist, dass keine zusätzliche Feuchtigkeit in den Container eingebracht wird und bei empfindlichen Ballen keine Druckschäden entstehen können. Wird Stauholz ausgelegt, sollte es darrtrocken oder mindestens trocken sein. Ist der Feuchtegehalt nicht bekannt, sollte das Holz mit Materialstreifen abgedeckt werden, die weder die Ballen schädlich beeinflussen, noch durchfeuchtet werden können. Im Beispiel ist das Holz so ausgelegt, dass die Ballen paarweise mit dem Gabelstapler aufgenommen werden können. Zur Erleichterung der Pack- und Entladearbeiten können die Ballen auch paarweise mit Bindegarn umwunden werden. Sind Druckschäden zu befürchten, darf kein Stauholzgarnier ausgelegt werden, bzw. es muss so dicht gelegt werden, dass sowohl noch Gabeln dazwischenpassen als auch die Gefahr von Druckschäden beseitigt ist.
Hier wurden die Ballen stehend, aber mit der gerundeten Seite in Querrichtung gepackt. Das Stauholzgarnier wurde so ausgelegt, dass die Ballen einzeln aufgenommen werden können und die Gabeln nahe den Ballenrändern angesetzt werden.
Tabakballen sind sehr empfindlich gegen Druckschäden. Sie müssen eben gestaut werden. Spezielle Maßnahmen im Hinblick auf Luftzirkulation usw. sind unter Grundstauweisen beschrieben.
Weil die Abmessungen der Ballen die volle Breite des Containers fordert, ist die Lücke an der Stirnwand des Containers mit einem Holzgatter ausgefüllt. Ein Gatter gleicher Bauart - nur mit zusätzlichen Kanthölzern - ist zur Türseite hin gesetzt worden.
Die glatten Köpfe der Ballen zeigen zu den Außenwänden des Containers. Könnte der Kontakt zu den Containerwänden Qualitätseinbußen bewirken, müssen entsprechende Maßnahmen getroffen werden.
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