5.2.1.8   Betonpumpe auf Flat

 
  mangelhaft gesicherte Betonpumpe

 
Bei dieser Betonpumpe wurde ein erheblicher Sicherungsaufwand getrieben. Aufgrund der Inhomogenität der eingesetzten Drahtseillaschings wurde damit jedoch nicht viel Sicherungswirkung erreicht. Unverständlich ist, dass die am Flat integrierten Zurrwinden nicht eingesetzt wurden.
 
 
  Materialverschwendung beim Einsatz der Sicherungsmaterialien

 
Die verwendeten Keile sind falsch geschnitten. Die Wirksamkeit ist minimal. Grundsätzlich werden sie auch nicht benötigt. Die Drahtseilzurrungen sind inhomogen. Nur ein Teil der möglichen Einsatzfestigkeit wurde erreicht.

Unsinnig ist insbesondere der Gebrauch von Niederzurrungen. Der Rahmen der Betonpumpe kann sich darin seitlich frei bewegen:
 
 
Niederzurrung über die Rahmenteile der Betonpumpe

 
     Materialverschwendung durch unnütze und inhomogene
   Sicherungen

 
Die Sicherung der Steckrungen des Flats ist unnötig, da das Flat über seitliche Rungentaschen verfügt, in die diese bei Nichtgebrauch eingelegt werden können. Alle angebrachten Drahtseilzurrungen sind inhomogen. An den beiden Zurrungen (a) und (b) wird das erläutert.
 
 
  inhomogener Drahtseillasching

 
Verwendet wurde ein Stahldrahtseil von 12 mm Durchmesser mit einer Einsatzfestigkeit von 5.760 daN im Einzelstrang. Für die Einsatzfestigkeit der einzelnen Bauteile des Laschings bzw. an verschiedenen Stellen des Laschings ergeben sich folgende Werte:
 
 
a Aufgrund der Umlenkung um scharfe Kanten ergibt sich eine Rechnung von 2 mal tragenden Parten à 5.760 daN x 0,25 = ~ 2.880 daN
b Es sind zwei Drahtseilklemmen mit dem Bügel auf die tragende Part aufgesetzt. Außerdem sind sie erkennbar nicht fest genug angezogen. Dadurch ergibt sich eine nicht kalkulierbare Festigkeit der Verbindung. In jedem Fall liegt sie unter 2.880 daN < 2.880 daN
c Lose oder nicht tragende Part. Auf diese hätten die Bügel gesetzt werden müssen.  
d Diese zwei Drahtseilklemmen sind richtig aufgesetzt und auch fester angezogen. Sofern das korrekte Anziehmoment erreicht ist, ergibt sich in Verbindung mit der Krümmung von e eine Festigkeit von 2 Parten à 5.760 daN x 0,5 = ~ 5.760 N
e Krümmungsdurchmesser entspricht Seildurchmesser  
f Einsatzfestigkeit des Spindelspanners ca. ~ 4.000 daN
g Einsatzfestigkeit des Zurrpunktes ca. ~ 4.000 daN

 
Mit nahezu der gleichen Länge an Draht und der gleichen Anzahl von Drahtseilklemmen - aber einer anderen Verarbeitungsweise - hätten die nachfolgenden Werte erreicht werden können:
 
 

 
 
an der Verbindungs-
stelle zum Rahmen:
5.760 daN

an der Verbindungsstelle
zum Spindelspanner:
5.760 daN  
 
 
Die Schwachstellen bei dieser Variante sind der in den Flatboden eingelassene Zurrring und der Spindelspanner mit einer Einsatzfestigkeit von jeweils 4.000 daN.
 
 
Werden die an der Seite des Flats angebrachten Zurrstege mit einer Einsatzfestigkeit von ca. 6.000 daN benutzt, kann die Einsatzfestigkeit einer Zurrung erhöht werden. Gegenüber der ursprünglich erreichten Einsatzfestigkeit von weniger als 2.880 daN ...
 
 
   Die Einsatzfestigkeit dieser Zurrung beträgt weniger als ca.
 2.880 daN.

 
.... können dann 5.760 daN Einsatzfestigkeit pro Zurrung erreicht werden.
 
 
  Die Einsatzfestigkeit dieser Zurrung beträgt 5.760 daN

 
Da sich die Kräfte auf die tragenden Parten verteilen, könnte sogar ein Spindelspanner von nur ca. 3.000 daN eingesetzt werden.

Mit insgesamt vier Zurrungen hätte die Betonpumpe auf dem Flat problemlos gesichert werden können. Hier eine prinzipielle Skizze:
 
 
  Prinzipskizze: Ausreichende Sicherung mit vier Direktzurrungen

 
  prinzipielle Darstellung der Zurrung und der Horizontalkomponenten

 
Die Längs- und Querkomponenten sind identisch. Die Vertikalkomponenten sind pro Zurrung etwas kleiner. Da aber alle Zurrungen diese Vertikalkomponente besitzen, ist die Sicherung absolut ausreichend.
 
 

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