5.2.1.6 Halbschalen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Halbschalen auf einem 20'-Flat
Die Halbschalen liegen in den Bettungen relativ gut auf, können durch die kreuzweise überspannten Stahlband-Zurrungen aber nicht sicher in ihrer Position gehalten werden. Die Holzabsteifung zwischen den beiden Halbschalen-Stapeln ist sicherlich gut gemeint, wird bei entsprechenden Versandbeanspruchungen aber nicht halten.
Die einfachste Möglichkeit der Sicherung sind symmetrisch angebrachte Direktzurrungen unter Verwendung von Klauen, die von oben in die Schalenstapel greifen. Als Betting bietet sich ein einfaches Kreuzlager an, in das in der oberen Lage Kanthölzer so eingepasst werden, dass ein gleichmäßig hoher Rand gebildet wird, der es erlaubt, die Halbschalen formschlüssig aufzusetzen.
Wenn die Abmessungen es zulassen, eignen sich für den Transport derartiger Güter "Half-Height-Open-Top-Container":
Der Sicherungsaufwand hält sich in Grenzen, da durch einfache Holzgatter und Absteifungen eine kompakte Verladung erreicht werden kann. Zur Sicherung an den festen Bordwänden des Containers können preiswerte unbesäumte Stauholzbretter und Latten verwendet werden.
Die Bretter (a) und (b) werden kreuzweise aufeinander genagelt. Auf den äußeren Brettern (b) werden parallel die Latten (c) befestigt. Die Gesamtstärke der Bretter muss dem Abstand der Lücken zwischen Halbschalen und Containerbordwand entsprechen. Bei größeren Lücken werden statt der Bretter Bohlen genommen oder die Bretter werden durch zusätzliche Kanthölzer "auf Abstand" gebracht.
Die Lücke zwischen den Halbschalen-Stapeln wird abgesteift. Auf quer aufgenagelten Brettern oder Latten (d), werden Längshölzer (e) als Absteifung verwendet. Eigentlich können diese Hölzer seitlich nicht ausbrechen. Ist das jedoch zu befürchten, sind zusätzliche Latten (f) oder Bretter einzupassen, die gemäß der folgenden Detailansicht "verschwertert" werden.
Halbschalen auf einem 40'-Flat Welche Fehler bei der Verladung derartiger Güter gemacht werden, soll an dem folgenden Beispiel deutlich gemacht werden.
Die Sicherung ist inhomogen und erfolgte hier mit Stahldrahtseilen von 16 mm Durchmesser. Die Art der Anbringung kann eine dauerhafte Sicherung nicht garantieren.
Schon geringer seitlicher Verschub der Stahldrahtseile (1) kann Lose in der Sicherung bewirken. Die Befestigung der Seile mit nur zwei Drahtseilklemmen (3) bedeutet aufgrund der Inhomogenität der Einsatzfestigkeiten eine deutliche Materialverschwendung. Überdies sind die meisten Drahtseilklemmen der gesamten Flatladung nicht richtig aufgesetzt bzw. mangelhaft angezogen. Die Verlagerung der Drahtseile lässt sich durch die an der Kreuzungsstelle aufgesetzten Drahtseilklemme (2) nicht verhindern.
Die Inhomogenität der Zurrung wird auch durch die Verwendung mangelhaften Kantenschutzes verursacht. Die Scharfkantigkeit der Halbschalenränder schwächt die Stahldrahtseile an den Umlenkstellen.
Die Stahldrahtseile sind überdies mangelhaft vorgespannt. Die sanften Rundungen an den Umlenkstellen lassen das gut erkennen. Gerade bei der gewählten Methode des Niederzurrens ist eine ausreichende Vorspannung unabdingbar. Die besonderen Eigenschaften von Stahldrahtseilen lassen in jedem Fall ein Lockern der Zurrung während der Reise erwarten. Auf die speziellen Anmerkungen unter dem Abschnitt Laschmaterialien sei hingewiesen.
Eine ausreichende Sicherung könnte sich auch bei diesem Flat und diesen Halbschalen durch die Verwendung von Klauen erzielen lassen, die als Direktzurrungen eingesetzt werden und mit denen ein hundertprozentiger Formschluss erreicht wird. Die kostengünstigste Möglichkeit der Ladungssicherung ergibt sich durch die Bereitstellung geeigneter Container für den Transport der Halbschalen. Im oben genannten Fall hätte unbedingt auf Flats mit Einsteckrungen zurückgegriffen werden sollen. Je nach Durchmesser der Halbschalen ergeben sich simple, schnelle und preiswerte Sicherungsmöglichkeiten: Entweder werden die Halbschalen direkt zwischen zwei parallel an den Seiten eingesteckte Rungenpaare gesetzt oder die Rungen werden vorher durch innen eingebundene Kanthölzer so modifiziert, dass die Halbschalen genau zwischen die vier Steckrungen eingepasst werden können. Geringe Staulücken können überdies mit Brettenden o. Ä. ausgefüllt werden. Um die Festigkeit der Rungen zu verbessern und gleichzeitig den Halbschalen ein wirklich stramm sitzendes "Rungenkorsett" zu geben, werden die "Solo"-Rungen kreuzweise und die innen ausgefütterten Rungen rechteckförmig verspannt.
Zu prüfen wäre, ob es bei bestimmten Halbschalen realisierbar ist, sie in Half-Height-Open-Top-Container zu verladen und mit Luftkissen zu sichern. Die folgende Abbildung stellt lediglich eine Anregung dar. Der feste Sitz der Luftkissen muss sichergestellt sein. Scharfe Kanten dürfen nicht vorhanden oder müssen entsprechend abgepolstert werden, damit die Luftkissen nicht beschädigt werden.
Gleichermaßen sollte geprüft werden, ob die Kombination von Sperrholzplatten, Brettern u. Ä. mit Luftkissen eine hinreichende Sicherung erwarten lässt. Kostengünstig wären diese Methode allemal.
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