5.2.1.2   Zylindrische Anlageteile in Holzrahmen

Fallbeispiel: Anlageteil in einer Holzbetting auf einem 40'-Collapsible-Flat-Rack
 
 
 
  Anlageteil in einer Holzbetting - noch nicht gesichert

 
Das walzenähnliche Anlageteil liegt in einer Betting, die mit Gewindestangen in Form von "Rohrspangen" an den sich vorn und hinten verjüngenden Enden angebracht sind. Eine Verbindung untereinander wird nur durch die beiden Längshölzer bewirkt, die seitlich unten angebracht sind. Der obere Rahmen besteht aus zwei Längs- und zwei Querhölzern, die lediglich vernagelt sind. Sie können das Teil allein so nicht sicher in der Betting halten.
 
Wie dennoch zufrieden stellend gesichert werden kann, ist in diesem Bild skizziert:
 
 
  Anlageteil in einer Holzbetting - gesichert

 
Da es sich um ein Flat mit Rungentaschen handelt, sollten auf jeder Längsseite drei Rungen (1) eingesteckt werden. In dem Bild ist das nur angedeutet. Stehen keine Rungen zur Verfügung, sind entsprechende Stahlprofile oder Stahlträger zu verwenden. Unbedingt erforderlich ist, dass im Bodenrahmen quer zu den Rungenpositionen (2) drei Kanthölzer eingepasst werden, damit die Betting im Bodenbereich stabilisiert wird und durch die Rungen oder Stahlprofile in Querrichtung sicher gehalten wird. Mit längs gesetzten Kanthölzern (3) ist eine entsprechende Längssicherung der Betting im Bodenbereich vorzunehmen. Die skizzierten Hölzer sind der Masse des Kollo anzupassen und gegebenenfalls mit Brettern zu verschwertern. Mit Umspannungen (4) in Längsrichtung sind die oberen Querhölzer der "Rohrspangen" so zu fixieren, dass das Anlageteil in seiner Betting gesichert wird.
 
Betrachtet man sich die werkseitig angebrachte Betting im Detail, kämen auch andere Möglichkeiten der Längssicherung in Betracht, sofern vom Hersteller Informationen über die Belastbarkeit der Anlageteile vorliegen oder beschafft werden können.
 
 
 
  Betting des Kollo an der einen Kopfseite

 
 
  Betting des Kollo an der anderen Kopfseite

 
Sofern das Lager (1) in Längsrichtung belastbar ist, könnten die Querhölzer (2) und (3) mittels einer waagerecht eingepassten Schrägpallung gegen die Eckpfosten des Flats abgesteift werden. Wäre die Welle und der Wellenflansch (4) in Längsrichtung belastbar, könnte eine Schrägpallung von dort aus waagerecht gegen die Corner-Postings des Flats gesetzt werden.
 
 
 
  prinzipielle Darstellung von Schrägpallungen zwischen den Lagerspangen (a) bzw. dem Kopfflansch (b) und den Eckpfosten bei Flats ohne feste Stirnwand

 
  "Geißfuß" an den Hölzern für die Eckpfosten

 
Um die Kraft auf die Eckpfosten übertragen zu können, müssen in die sich an den Eckpfosten abstützenden Kanthölzer so genannte "Geißfüße" geschnitten werden.
 
Bei einer Verwendung von Flats mit festen Stirnwänden könnte - unter Verwendung von Hölzern zur Druckverteilung - waagerecht gegen die Stirnwände des Flats abgesteift werden.
 
 
 
  prinzipielle Darstellung von Horizontalabsteifungen zwischen den Lagerspangen (a) bzw. dem Kopfflansch (b) und der Flatstirnwand

 
Durch das gleichzeitige Festlegen von statischen und rotierenden Teilen der Anlage dürften Schäden vermieden werden. "Maschinenbautechnische Laien", die an der Ausführung der Ladungssicherung beteiligt sind, können technische Besonderheiten nicht hinreichend einschätzen. Deshalb ist es unabdingbar, dass der Hersteller Informationen über die Belastbarkeit von Anlagebauteilen vorab oder spätestens bei der Anlieferung beim Containerpackbetrieb zur Verfügung stellt, damit nur zulässige Sicherungsmaßnahmen ergriffen und unzulässige unterlassen werden.
 
 
Die folgenden Zeichnungen sind als Anregung zu verstehen. So könnten Bettingen und Sicherungen für walzen-, wellen- oder turbinenähnliche Teile aussehen:
 
 
 
  Betting eines Anlageteils - Draufsicht

 
 
  Betting eines Anlageteils - Seitenansicht

 
  Betting eines Anlageteils
- Lateralansicht

 
So könnte ein derartiges Teil auf einem Flat, in einem Container oder ähnlichen Transport-behälter gesichert werden:
 
 
 
  Sicherung in Längsrichtung durch Holzabsteifungen

 
Zur Druckverteilung werden an den Stirnwänden des Containers oder der CTU Querhölzer gesetzt. Die verbleibende Lücke zu den Längshölzern der Betting wird mit "eingehängten" Kanthölzern (a) gesichert.
 
 
  "eingehängte" Kanthölzer zur Längssicherung

 
Eine seitliche Sicherung kann an belastungsfähigen Teilen des Anlageteils durch Umspannungen vorgenommen werden, die günstig bemessene horizontale Querkomponenten und gleichzeitig ausreichend große Vertikalkomponenten besitzen. Die Vertikalkomponenten sollen in diesem Fall nicht als Niederzurrung wirken, sondern das Anlageteil auch bei extremen Krängungswinkeln in der Betting halten.
 
 
 
  seitliche Sicherung durch Umspannungen - Lateralansicht

 
 
 
  oben und Ausschnittvergrößerung unten:
seitliche Sicherung durch Umspannungen - Draufsicht

 
 
  seitliche Sicherung durch Umspannungen - Seitenansicht

 
 
 
Fallbeispiel: Unbekanntes Anlageteil auf einem 40'-Flat
 
 
 
  Anlageteil auf 40'-Flat

 
  Sicherung durch Niederzurrungen

 
Die Art der Ware und die Masse ist nicht bekannt. Mit Sicherheit ist davon auszugehen, dass die sechs angebrachten Niederzurrungen aus Textilbändern zur Ladungssicherung nicht ausreichen können. Ihre Vorspannung war sehr gering und konnte deshalb keine ausreichend hohen Reibungskräfte erzeugen. Die Einweg-Textilbänder wurden mit einem speziellen Werkzeug vorgespannt. Ein nachträgliches Nachspannen ist nicht - oder nur mit besonderem Aufwand - möglich. Alle Schnallenverschlüsse befanden sich auf einer Seite, d. h., es wurde einseitig vorgespannt. Überdies hat das Versandstück eine leichte Überbreite, die eine Sicherung mit Niederzurrungen von vornherein ausschließt.
Der Wetterschutz mittels Gewebeplane plus darüber gespanntem Netz ist recht ordentlich, hätte jedoch - insbesondere im Stirnwandbereich des Anlageteils - sorgfältiger befestigt werden müssen.
 
 

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