4.4.3   Füllmaterialien

 
Geschäumte Kunststoffe haben ein sehr geringes Rückstellvermögen und nahezu keine Elastizität. Unter Belastung verformen sie sich recht schnell, das heißt, sie werden durch Pressung dünner. Sie können deshalb nur bei relativ leichten Ladungen zum Ausfüllen von Lücken benutzt werden. In allen anderen Fällen ist die Nutzung als Füllmaterial abzulehnen. Gleiches gilt für Karton und Wellpappe.
 

 
Alte Autoreifen sind zwar in gewissem Umfang zum Ausfüllen von Lücken geeignet, aber nicht so, wie hier praktiziert: Es kann zu ringförmigen Punktbelastungen kommen. Um ein großflächiges Ausfüllen zu ermöglichen, könnte man sie so einsetzen, dass sie zwischen zwei Walking-Boards gepresst werden, die jeweils großflächig an die Ladung anliegen.
 
Erneut soll ein Hinweis aus den CTU-Richtlinien zitiert werden:
    3.2.12  Bei der Entscheidung über das Verpackungs- und Ladungssicherungsmaterial ist zu berücksichtigen, dass in manchen Ländern verbindliche Regelungen über die Vermeidung von Müll und Abfall bestehen. Dies kann zu Einschränkungen im Gebrauch bestimmter Materialien führen und kann Gebühren für die Rücknahme von Verpackungen am Bestimmungsort zur Folge haben; für den "Shipper" können ähnliche Probleme entstehen. In solchen Fällen ist wiederverwendbares Verpackungs- und Sicherungsmaterial zu verwenden. Die Anzahl der Länder nimmt zu, die vorschreiben, dass Stauholz und Verpackungsmaterial von Bord gegeben werden müssen.
Staukissen / Staupolster / Airbags / Luftkissen / Luftpolster

    3.2.4  Bei der Verwendung von Luftkissen sind die Anweisungen des Herstellers bezüglich des Fülldrucks unbedingt zu beachten. Es ist die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass die Innentemperatur der CTU erheblich über den Wert zur Zeit des Packens ansteigt. Dies kann dazu führen, dass die Luftkissen sich ausdehnen und unter Umständen platzen, wodurch sie als Hilfsmittel zur Ladungssicherung unwirksam werden. An der Türseite dürfen Luftkissen als Füllmaterial nicht verwendet werden, es sei denn, durch entsprechende Vorkehrungen ist sichergestellt, dass sie nicht die Türen heftig aufsprengen, wenn die Verschlussriegel gelöst werden.
Die am meisten eingesetzten Staukissen bestehen aus mehrlagigen Papierbeuteln, die in sehr unterschiedlichen Größen erhältlich sind. Sie sollten nur dort eingesetzt werden, wo möglichst glatte und belastungsfähige Flächen links und rechts der Lücke vorhanden sind. Erforderlichenfalls ist mit Walking-Boards für eine entsprechende Druckverteilung zu sorgen. Insbesondere bei Weiß- und Braunware kann nicht ohne besondere Maßnahmen mit Luftkissen gearbeitet werden, da die Schachteln an den nicht hinterfütterten Stellen eindrücken würden. Der Mindestfülldruck sollte 200 hPa betragen, viele Kissen liegen im Bereich um 300 hPa. So können immerhin pro Quadratmeter 3.000 daN Sicherungskraft erreicht werden. Airbags werden mit Kompressoren aufgeblasen. Spezielle Füllarmaturen mit Druckminderern sind erforderlich. Spezielle Armaturen erlauben auch das Heraussaugen der Luft. Das ist vorteilhaft, wenn ein Sack mal nicht so sitzt wie er soll, dann kann kurz aus- und erneut aufgeblasen werden. Bei Mehrwegsäcken erleichtert so eine Armatur das "Entsichern". Da das Aufschrauben von Ventilen und das Herauslassen der Luft zeitaufwendig sind, werden Einmal-Säcke beim Empfänger durch "Anstechen" entleert. Beim Schließen von Lücken sollten bereits angeblasene Airbags in die Staulücke gesteckt und dann endgültig aufgeblasen werden. Ihr Einsatz setzt entsprechend große und glatte Oberflächen bei den Ladungseinheiten voraus. Es sollten nur solche Kissen verwendet werden, die in geringem Umfang auch Punktbelastungen standzuhalten vermögen. Für ihre Verwendbarkeit ist wichtig, dass sie über möglichst parallele Seitenflächen verfügen. Bauchige Kissen sind abzulehnen.
 
 

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