Bei dieser Art des Formschlusses werden von der Ladung ausgehende Kräfte direkt oder indirekt über belastungsfähige Teile anderer Ladungen auf Bauteile der Beförderungseinheit wie Wände oder Rungen übertragen. Diese kostengünstige Methode der Ladungssicherung wurde bereits als kompakte Verladung angesprochen. Wenn die Packstücke es von ihren Formen, Abmessungen, Belastbarkeiten und Verträglichkeiten untereinander zulassen, werden sie dicht an dicht gepackt. So wird ein in sich geschlossener Ladungsblock gebildet. Kann sich dieser in keiner Richtung der Raumachsen bewegen, erübrigen sich weitere Maßnahmen.
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kompakte Verladung in einem Boxcontainer
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Diese Packweise kann auch als vollständiger Längs- und Querverband bezeichnet werden. Alle auf die Ladung wirkenden Trägheitskräfte werden allein durch die Ladung auf die Transportmittelbauteile übertragen. Grundvoraussetzung ist, dass die beanspruchten Bauteile der Beförderungseinheiten den Belastungen dauerhaft widerstehen können.
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mit Kisten nahezu kompakt beladener Container |
Oft lassen sich Güter gut gegen die Stirnwand und die Seiten packen. Geht das Längenmaß mit den Packstücken nicht ganz auf, sind im Türbereich entsprechende Sicherungen anzubringen. Bestünde die Gefahr, dass sich Packstücke durch Schiffsbewegungen aus dem Verband heraushebeln könnten, müssten zusätzlich Absteifungen oder vergleichbare Sicherungen nach oben angebracht werden.
Die abgebildeten Flats sind speziell zur Aufnahme der Stapelbehälter gearbeitet. In ihnen werden Sicherungselemente, wie Staustücke, Twistlocks, Bridge-Fittings und Ähnliches, für die Containersicherung an Bord von Schiffen geliefert. Derartige Lösungen sind auch zum Transport anderer Kleinteile möglich. Unter Berücksichtigung von Verpackungs- und Sicherungskosten kann sich der teurere Transport der Spezialcontainer rechnen, zumal die halbhohe Ausführung Transportvolumen zu sparen hilft.
Plattformcontainer können bei normaler Bauweise dann kompakt-formschlüssig geladen werden, wenn die Ladungsabmessungen exakt mit den Ladeflächenabmessungen der Container übereinstimmen:
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Kiste - kompakt auf einem Flat mit Rungen verladen |
Nur äußert selten wird diese Konstellation in der Praxis zufällig zu beobachten sein. Im Bereich der Ladungssicherung darf zwar nicht geschummelt werden, wenn aber die Maße einer Kiste nahe an die Ladeflächenmaße eines real existierenden Flats heranreicht, kann die Kiste exakt auf die Maße eines derartigen Flats abgestimmt werden, indem sie von vornherein etwas größer gebaut wird. Die Mehrkosten im Kistenbau wiegen die eingesparten Sicherungskosten bestimmt auf - und das Beförderungsrisiko ist geringer.
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kompakt-formschlüssige Sicherung von Trafo-Häuschen
mittels Knickrungen in Querrichtung auf einem Flat
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Bei der skizzierten Ladung handelt es sich um Transformatorenhäuschen. Bei einer derartigen Überbreite wären erhebliche Ladungssicherungsaufwendungen erforderlich. Durch Verwendung der blau gekennzeichneten Knickrungen (die separat angefertigt werden müssen) kann seitlich ein hervorragender Formschluss erreicht werden. In der Realität sind die Ladungsteile nicht so groß, dass sie bis zu den Stirnwänden reichen. Hier müsste deshalb mit Holzbalken oder Ähnlichem abgesteift werden. Sicherungen durch Laschen wären noch aufwendiger. Selbst wenn die Versandstücke Containerlänge hätten, wäre bei der aktuellen Überbreite ein Heranladen an die Stirnwände nicht möglich, da die Plattformcontainer nicht mehr in die Slots der Schiffe passen würden. Denkbar wären Flats mit speziellen Steckrungenplätzen, die eine formschlüssige Sicherung der Ladung ermöglichen würden.
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Steckrungentaschen auf einem speziellen Flat |
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durch Knick- und Steckrungen gesichertes Trafo-Häuschen - Lateralansicht |
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durch Knick- und Steckrungen gesichertes Trafo-Häuschen - Draufsicht |
Oft sind Transportmittel nur unvollständig gefüllt. Packlücken können sich aus der Eigenart der Ladung oder aus packtechnischen Erwägungen ergeben. Dann muss die Ladung durch entsprechende Methoden gesichert werden. Spezielle Sicherungsmaßnahmen können auch dadurch erforderlich werden, dass keine oder keine belastungsfähigen Laderaumbegrenzungen bei den Transportmitteln vorhanden sind, wie es z. B. bei bedingt offenen oder offenen Transportmitteln der Fall ist. In diesen Fällen kommen andere Methoden zum Einsatz, die in den folgenden Abschnitten beschrieben werden.
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