4.2.6 Tipps zum Arbeiten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das Packareal für Container sollte so großzügig bemessen werden, dass sich das Personal nicht gegenseitig behindert. Sind zu viel Ladungsgüter auf engem Raum bereitgestellt und mehrere Gabelstapler im Einsatz, kommt es leicht zu Minderleistung und Beschädigungen.
Der schnelle Hell-Dunkel-Wechsel beansprucht die Augen des Gabelstaplerfahrers sehr. Bevor sich das Auge an die Dunkelheit gewöhnt hat, kann es bereits zu einer Beschädigung durch Anecken u. Ä. kommen. Empfehlung: Gabelstapler mit ausreichender Beleuchtung einsetzen!
Mit an die Ware angepassten Vorsatzgeräten sollte bei homogenen Ladungen gearbeitet werden. Bei heterogenen Ladungen nur dann, wenn das An- und Ablegen der Geräte sehr schnell erfolgen kann. Die abgebildete Fassklammer wird aufgenommen und abgelegt, indem mit der Gabel hinein- oder wieder hinausgefahren wird. Mit zwei Bolzen ist sie schnell gesichert und durch Ziehen der Bolzen wieder gelöst. Rationeller kann in jedem Fall dann gearbeitet werden, wenn die Gabelstapler mit Zinkenverstellgerät ausgerüstet sind und die Gabeln seitlich parallel verschoben werden können.
Mechanisches Durchstoßen von Packstücken durch Gabelzinken kommt beim Be- und Entladen infolge von Unaufmerksamkeit, mangelnder Routine oder ähnlichen Gründen häufig vor. Beim Nachdrücken mit den Gabeln können die Zinken abrutschen und zu Beschädigungen führen. Die Gefahr ist besonders groß, wenn Geräte in technisch schlechtem Zustand sind, und die Gabelspitzen nicht genau horizontal parallel stehen. Oft werden bei zu langen Gabeln auch dahinter gestaute Güter in Mitleidenschaft gezogen. Bleiben derartige Beschädigungen unerkannt, kann das bei Gefahrgütern zu Umweltgefahren führen, schwerwiegende Folgeschäden bewirken und einen Rechtsverstoß bedeuten, denn die CTU-Richtlinien sagen unter Punkt 4.2.7
Mithilfe von Kantholzstücken passender Länge und entsprechenden Formats, in Nähe der Gabelrücken aufgelegt und/oder dort befestigt, können Beschädigungen beim Einstapeln oder Nachdrücken mit Sicherheit ausgeschlossen werden.
Grundsätzlich sollten Packstücke von den Gabeln vollständig unterfahren und waagerecht abgesetzt werden. Mit leicht angehobenen Gabelspitzen Ladungen zu schieben, sollte unterbleiben. Bei einigen Ladungen kann es sonst zu Beschädigungen im Bodenbereich kommen.
Beim Handhaben langer Waren sollten die Gabeln möglichst weit auseinander gebracht werden. Hier geht es jedoch primär um die Verpackung. Wenn lange Güter in Container geschoben werden müssen, sind Kufen vorzusehen, die in Längsrichtung verlaufen. Die Bebänderungen dürfen unten nicht auf den Ringleisten verlaufen. Sie sind in einer ausgefrästen Nut zu führen.
Wenn damit gerechnet werden muss, dass die Versandstücke überstaut werden, sollte der Bandstahl oben gleichfalls in einer Nut geführt werden. Ideal ist eine Rundumnut. Um dem Abreißen der Bebänderung vorzubeugen, können passende Rechtecke aus Hartfaserplatte so unter den Ringleisten platziert werden, dass die glatte Seite nach unten zeigt. Die geringere Reibung erleichtert das Hineinschieben.
So gebaute Kisten lassen sich gut in Container schieben, sofern sie - und das ist hier mangelhaft - mit dem vorderen Ende im Türbereich abgesetzt wurden. Das Schieben über ein Auffahrblech oder eine Auffahrrampe sollte unterbleiben, denn zumeist sind die Bleche genoppt oder es wurde Tränenblech verarbeitet.
Selbst der beste Packbetrieb kann nicht vernünftig arbeiten, wenn katastrophal verpackte Güter angeliefert werden. Hier wurde die Ladeeinheit durch das Bremsmanöver des Gabelstaplers zerstört. Es sollten generell nur fachmännisch gebildete Units geladen werden. Eingangskontrollen, gute Kontakte zur Kundschaft und regelmäßige Qualitätskontrollen bei den Versendern können auf Dauer Abhilfe schaffen.
Ein leichtes Nachdrücken mit einer aufgelegten Palette kann bei einigen Gütern im Einzelfall toleriert werden. Nicht aber bei Waren, die dadurch beschädigt werden könnten. Das Beschädigungsrisiko durch Entladearbeiten am Zielort ist groß, wenn nicht bereits beim Beladen auf das Strippen der Container Rücksicht genommen wird. Es muss immer so gepackt werden, dass die Beförderungseinheiten auf möglichst einfache Art entladen werden können. Dazu kann auch gehören, dass zum Beispiel Gurte oder Schlingen an einzelnen Ladungsgütern angebracht werden, mit denen Ladungen einfach herausgezogen werden können. Würde es beispielsweise beim Empfänger Schwierigkeiten bereiten, bei Ladungen in Open-Top-Containern die Anschlagmittel zu befestigen, sollten diese beim Absender drangelassen und - von oben sofort zugänglich - zusammengebunden werden. Beim Arbeiten mit Hebezeugen sollten bei Einpunktaufhängungen Hilfsseile an der Last oder den Lastaufnahmeeinrichtungen angebracht werden, um die Versandstücke sicher dirigieren zu können. |
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