Thermalcontainer werden unterschieden in gekühlt, gekühlt und beheizt oder nur isoliert. Außerdem wird nach fest installierter oder abnehmbarer Ausrüstung unterschieden. Zu kühlende oder beheizbare Container erlauben es, die Güter unabhängig von der Umgebungstemperatur zu transportieren. Die Frage, ob der Container heizt oder kühlt, ist relativ. Dennoch hat sich der Ausdruck Kühlcontainer eingebürgert oder im Englischen der Begriff Reefer. Korrekt wäre auch die Bezeichnung temperierbare Container.
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Thermalcontainer mit integriertem Aggregat - Rückseite |
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Thermalcontainer - Seite und Stirnseite mit integriertem Aggregat |
Die gesamte Außenhaut ist je nach Güte entsprechend isoliert. Die Containerinnenmaße sind deshalb reduziert. Gemäß ISO 1496/2 muss die Innenbreite jedoch 2.200 mm betragen. Der Containerboden (Reefer-Floor) ist zumeist aus Aluminium-Profilen in T-Form gearbeitet und wird auch als T-Gräting bezeichnet. Die Festigkeit des Bodens erlaubt das Befahren mit Gabelstaplern. Der Bauartschlüssel unterscheidet Thermalcontainer nach Art der Kühlaggregate bzw. den Größen der Wärmedurchgangszahlen (k-Werte). Isoliercontainer können über externe Kühlanlagen temperiert werden.
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stationär eingesetzte, aber mobile Kühlanlage |
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stationär einsetzbare, aber mobile Kühlanlage |
Unter dem Code R führt die DIN EN ISO 6346 vom Januar 1996 Thermalcontainer auf, und zwar:
- mechanisch gekühlte unter dem Gruppenschlüssel RE und Bauartschlüssel R0
- mechanisch gekühlte und beheizte unter Gruppenschlüssel RT und Bauartschlüssel R1
- mechanisch gekühlte, selbst angetriebene Gruppenschlüssel RS und Bauartschlüssel R2 sowie
- mechanisch gekühlte und beheizte, die selbst angetrieben sind, mit Gruppenschlüssel RS und Bauartschlüssel R3
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Thermalcontainer 20' x 8' 6", mechanisch kühl- und heizbar |
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Thermalcontainer 40' x 9' 6", mechanisch kühl- und heizbar |
Unter dem Code H führt die gleiche Norm Thermalcontainer mit abnehmbarer Ausrüstung auf, die gekühlt und/oder beheizt werden können, und zwar unter dem Gruppenschlüssel HR:
- gekühlt und/oder beheizt mit abnehmbarer außen angebrachter Ausrüstung, Wärmedurchgangszahl k = 0,4 W/ (m² · K) unter Bauartschlüssel H0
- gekühlt und oder beheizt mit abnehmbarer Ausrüstung, innerhalb montiert unter Bauartschlüssel H1
- gekühlt und/oder beheizt mit abnehmbarer Ausrüstung, außerhalb montiert, Wärmedurchgangszahl K = 0,7 W/ (m² · K) unter Bauartschlüssel H2
Unter dem Gruppenschlüssel HI werden isolierte Container aufgeführt, und zwar:
- Bauartschlüssel H5 = isoliert, Wärmedurchgangszahl K=0,4W/(m² · K)
- Bauartschlüssel H6 = isoliert, Wärmedurchgangszahl K=0,7W/(m² · K)
Auch diese Container ähneln äußerlich den Standardcontainern, haben aber eine wärmedämmende Innenverkleidung; zumeist wird Isoliermaterial auf Polyurethanschaumbasis verwendet. Durch die Wanddicke von 50-100 mm geht gegenüber normalen Containern einiges an Stauraum verloren. Die Isolierung soll die Ladung vor zu raschen Temperaturschwankungen schützen. Zur Erhaltung tieferer Temperaturen bzw. zur Kühlung können Kühlmittel beigegeben werden. Wassereis ist kaum noch üblich, da es besondere Eiskästen voraussetzt. Trockeneis wird häufig verwendet. Eine andere Methode ist die Verdampfung verflüssigter Gase. Zumeist werden derartige Container zur Beförderung wärmeempfindlicher Ladungen eingesetzt.
Isolier- und Kühlcontainer können auch ohne Zuführung von Kälte oder Wärme genutzt werden. Da die Temperaturänderungen im Container verzögert gegenüber der Außentemperatur erfolgen, ist ihre Nutzung für bestimmte Waren durchaus vorteilhaft.
Eine Kühlung bzw. Erwärmung kann erfolgen über:
- elektrisch direkt angetriebene Kompressoren
- verbrennungsmotorisch direkt angetriebene Kompressoren
- extern erzeugte Kühl- oder Warmluft
Die elektrische Energie zum Antrieb der Kälte-/Wärmema-schinen wird über land- oder schiffseitige Stromnetze zugeführt oder durch einen eigenen Generator erzeugt, der durch einen Verbrennungsmotor angetrieben wird - zumeist werden dazu Dieselmotoren genutzt. Es werden fest installierte Generatoren und so genannte Clip-on-Generatoren, unterschieden; das sind solche, die nur vorübergehend angebracht werden.
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integrierte Kälte-/Wärmemaschine für Anschluss an Land- oder Bordnetz |
Fest installierte Kühlgeräte (Integrated Units) verringern die Nutzlänge der Container und deren Nutzlast.
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Clip-On-Units zum vorübergehenden Anbringen an Thermalcontainern |
Bei der Verwendung von Clip-on-Units wird die Gesamtlänge der Container vergrößert. Bei diesen Wärme-/Kältemaschinen handelt es sich um Einzelaggregate, die sowohl land- als auch bordseitig vorgehalten werden können und die vorübergehend an den Stirnwänden der Container befestigt werden. Jedes Gerät kann individuell eingestellt werden und beeinflusst die Laderaumatmosphäre anderer Container nicht. Die Zuluft wird unten hineingegeben, die Abluft oben abgesaugt.
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Öffnungen für Zu- und Abluft einer externen Anlage |
Derartige Container werden auch als "Porthole-Container" bezeichnet. Der Ausdruck porthole bedeutet eigentlich Bullauge. Die Namensgebung erfolgte wohl, weil diese Öffnungen den runden "Schiffsfenstern", den Bullaugen, so ähnlich sehen.
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Thermalcontainer/Isoliercontainer mit außen angebrachter Versorgungseinrichtung |
Versorgungseinrich- tung eines Thermal- containers - Detail |
Extern erzeugte Kühl- oder Warmluft kann über land- oder bordgestützte Zentralkühlanlagen zu- und abgeführt werden. Auch die mit diesem System versorgten Container verfügen über zwei Öffnungen an der Stirnwand zur Zu- und Abfuhr künstlich temperierter Laderaumluft.
Der Ausdruck Conair-Container für Isoliercontainer geht auf eine geschützte Kühlsystembezeichnung zurück.
Open-Top-Container sind zwar generell für jede Art von Stückgut geeignet, speziell jedoch für schwere und überhohe Ladung. Da die Dächer zu öffnen sind, ist auch eine Beladung von oben möglich. Die Container haben mindestens auf der Rückseite Türen. Die Dächer sind öffnungsfähig oder abnehmbar. Entweder besteht die Dachabdeckung aus einer Plane, die durch Spriegel unterstützt wird, oder aus einem festen, insgesamt abnehmbaren Hard-Top. Die letztgenannten Container werden als Hard-Top-Open-Top-Container bezeichnet.
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Open-Top-Container mit Plane und Dachspriegeln |
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oben und rechts: Hard-Top-Open-Top-Container |
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abgelegter Deckel eines 20'-Hard-Top-Open-Top-Containers |
Um Ladung nicht nur von oben direkt einsetzen, sondern auch überhohe Ladung durch die Türen einbringen zu können, sind bei einigen Exemplaren herausnehmbare oder ausschwenkbare Endquerträger bzw. Türquerträger vorhanden. Dadurch wird auch das Beladen mit Hebezeugen in Bodennähe ermöglicht. Darüber hinaus verfügen einige Open-Top-Container über belastungsfähigere Ladungssicherungspunkte als die Standardcontainer. |
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Open-Top-Container mit herausgenommenem Endquerträger |
Die Dachspriegel der Open-Top-Container dienen nicht nur als Planenunterstützung, sondern stabilisieren den ganzen Container. Deshalb werden derartige Container auch in Ganzstahl-Bauweise hergestellt, damit wegen des fehlenden Daches die Konstruktion dennoch ausreichend steif ist. Werden Ladungen mit Überhöhe transportiert, fehlen die Dachspriegel als Stabilisierungselemente. Im Einzelfall sollte deshalb geprüft werden, ob nicht der Einsatz von Flats gleichermaßen möglich und für die Sicherung der Ladung sogar günstiger ist.
Half-Height-Open-Top-Container, also halbhohe Open-Top-Container, sind, wie der Name bereits sagt, oben offen. Es gibt sie in zwei Bauweisen: Entweder ganz offen, oder aber mit Plane und Spriegel. Die rückwärtige Tür ist oft herunterklappbar und wie eine Rampe zu benutzen.
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20'- und 40'-Half-Height-Open-Top-Container - ohne und mit Abdeckung |
Unter dem Code U führt die DIN EN ISO 6346 vom Januar 1996 oben offene Container auf - so genannte Open Top Container oder umgangssprachlich Open-Topper, abgekürzt OT. Der Gruppenschlüssel für alle derartigen Container ist UT. Folgende Bauarten können mit dem jeweils angegebenen Bauartschlüssel unterschieden werden:
- U0 - Öffnung(en) an einer oder beiden Stirnseite(n)
- U1 - Öffnung(en) an einer oder beiden Stirnseite(n) und abnehmbares Dach im Endrahmen
- U2 - Öffnung(en) an einer oder beiden Stirnseite(n) und Öffnungen an einer oder zwei Seiten
- U3 - Öffnung(en) an einer oder beiden Stirnseite(n) und Öffnungen an einer oder zwei Seiten und abnehmbarer oberer Endquerträger
- U4 - Öffnung(en) an einer oder beiden Stirnseite(n) und teilweise Öffnungen an einer Seite und volle Öffnungen an der anderen Seite
- U5 - vollständige, feste Seiten- und Stirnwände (keine Türen)
Bei diesem Container lässt sich die rückwärtige Stirnwand (im linken Bild vorn) abklappen und als Auffahrrampen für Gabelstapler benutzen. Ein Warnhinweis ist angebracht:
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Warnhinweis für die "Rampe" eines Half-Height-Open-Top-Containers |
Die alte - aber noch gültige - Ziffernkombination 4351 würde heute durch die Codierung 42U3 ersetzt werden.
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zwei OT: je mit rückwärtigen Türen und abnehmbaren Stirnquerträgern |
Als offene Container bezeichnet man im allgemeinen Sprachgebrauch insbesondere Plattformen und Flats. Obgleich derartige Container über spezielle Einrichtungen, wie Rungen, klappbare Stirnwände, Zurreinrichtungen usw. verfügen können, werden sie in der Fachliteratur vielfach als Container ohne besondere Zusatzeinrichtungen bezeichnet.
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Plattform: 20' lang, 8' breit und 1' 1 1/4" hoch |
Plattformen/Flats bestehen aus verstärkten Containerböden mit Stahlblech oder Bohlenbelag. Zur Ladungssicherung sind zumeist zahlreiche Zurrpunkte vorhanden, das können angeschweißte oder eingelassene Zurrösen bzw. -ringe oder Zurrstege sein, die an den Außenprofilen der Längsträger befestigt sind.
zwei 20' Plattformen von 1' 1 1/4" Höhe |
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In Abstimmung mit den Reedereien lassen sich zur Beförderung von Gütern mit Übermaßen mehrere Plattformen zu größeren Ladeflächen kombinieren. Eine Koordination mit Schiffsleitungen / Reedereien / Terminalbetreibern ist immer zu empfehlen, um die Besonderheit der Übernahme und Abgabe zu berücksichtigen. Im Leerzustand können mehrere Plattformen zu Paketen gestapelt und raumsparend transportiert werden. Da Plattformen im beladenen Zustand nicht stapelfähig sind, werden sie an Bord auf der obersten Lage eines Stacks im Raum oder an Deck geladen. Sind die Zellengerüste von Schiffen mit so genannten Flaps ausgestattet, kommt jeder beliebige Stauplatz in Betracht. 20'-Plattformen haben zumeist eine Höhe von 335 mm (1' 1 ¼"), 40'-Plattformen von 610 mm (2'). 40'-Plattformen gibt es mit Goosenecktunneln an beiden Stirnseiten.
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Flats, auch Flat-Racks genannt, genannt, bestehen aus dem Containerboden und Stirnwänden. Sind Stirnwände oder Stirnrahmen faltbar bzw. zusammenklappbar ausgeführt, sind Bezeichnungen wie collapsible flat oder collapsible flat rack üblich. |
20'-Flat mit festen Stirnwänden |
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Flats werden auch "Open-Top-Open-Sided-Container" genannt. |
20'-Flat-Rack aus dem Binnencontainer-Angebot der DB mit 2,50 m Breite |
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20'-Collapsible-Flat-Racks - aufgerichtet und zusammengeklappt |
Der Vorteil der letzteren Ausführung liegt darin, dass mehrere unbeladene Flats übereinander gestapelt und raumsparend transportiert werden können. Zur Ladungssicherung sind die Flats mit entsprechend starken Zurrstegen, -ösen oder mit Haken ausgestattet. Rungentaschen und einsteckbare Rungen sind häufig vorhanden. Nach besonderer Vereinbarung mit den Carriern sind mehrere Flats miteinander kombinierbar, um besonders große Ladungsstücke transportieren zu können.
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