1.3.2 Platzierung und Sicherung der Container an Bord | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Vorbemerkung Dieser Abschnitt soll dem interessierten Laien einige Hinweise über die Art und Weise der Stauung und Sicherung von Containern an Bord von Seeschiffen geben, damit er einen besseren Einblick in die Problematik bekommt und möglicherweise mehr Wert auf die Auswahl von bestimmten Carriern legt. Wer mit dem Sichern von Containern an Bord von Schiffen zu tun hat, wird auf andere Fachliteraturquellen verwiesen. Generelle Stauweisen an Bord Auf den meisten Schiffen, die speziell für den Containerverkehr eingerichtet sind, werden die Behälter in Längsrichtung befördert.
Diese Stauweise ist im Zusammenspiel der Belastungen im Seegang und der Belastbarkeit von Containern sinnvoll. Die Belastung im Seegang ist in Schiffsquerrichtung größer als in Schiffslängsrichtung. Die Belastbarkeit der Containerseitenwände ist höher ausgelegt als die der Stirnwände. Es gibt jedoch zahlreiche Schiffe, auf denen die Container in so genannten Querbays stehen oder aus anderen Gründen in Querrichtung transportiert werden. Beim Packen der Container und der Ladungssicherung ist das zu berücksichtigen.
Diese Stauweise ist im Hinblick auf die Belastungen im Seegang und die Belastbarkeit von Containern nicht sinnvoll. Die Belastung im Seegang ist in Schiffsquerrichtung größer als in Schiffslängsrichtung, die Belastbarkeit der Containerstirnwände ist jedoch niedriger als die der Containerseitenwände.
Selbst solche ungewöhnlichen Stauweisen sind zu finden: Ein Teil der Container ist quer, ein anderer Teil ist längs gestaut. Sich auf beide Stauweisen einstellen zu müssen, bedeutet erhöhten Aufwand bei den Pack- und Sicherungsarbeiten. Beim Betrachten der beiden vorhergehenden Bilder leuchtet ein, wie wichtig es ist, sich über die Carrier und deren Art des Containertransportes zu informieren. Entweder um ganz bestimmte Carrier zu meiden oder aber um den Ladungssicherungsaufwand auf die Transportart abstimmen zu können. Ist die Transportweise des Containers nicht bekannt, ist die Pack- und Sicherungsweise auf die größeren Belastungen abzustellen. Allgemeine Hinweise zur Sicherung Bei der Sicherung der Container an Bord müssen die Beanspruchungen infolge von Schiffsbewegungen und Winddruck berücksichtigt werden. Die Berücksichtigung von Kräften infolge von Seeschlag ist nur bedingt möglich. Alle Container an Bord müssen gegen Verrutschen und Kippen gesichert werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die tragenden Teile der Container nicht über die zulässigen Werte hinaus belastet werden. Von einzeln beförderten Containern abgesehen, erfolgt die Sicherung durch das Einstapeln in vertikalen Führungsschienen oder durch die Stauung in Stapeln oder Blöcken, wobei die Container untereinander verbunden und an Schiffsteilen fixiert werden. Sicherung in den Schiffsräumen nur durch Zellgerüste
Für Raumladungen sind auf fast allen Vollcontainerschiffen Zellengerüste, so genannte Cell-guides, mit vertikalen Führungsschienen als Sicherungsmittel vorhanden. Die größte Belastung der Container erfolgt dabei durch den Stapeldruck. Die seitlichen Belastungen werden von jedem einzelnen Container auf die Cellguides übertragen, da die Container vertikal nicht miteinander verbunden sind. Einzelne Container können in solchen Cellguides normalerweise nicht übergehen. Brechen die Eckpfosten eines der unteren Container im Stapel durch zu große Drücke zusammen, werden darüber gestaute Container meist nur geringfügig beschädigt. Das Beschädigungsrisiko für Container in nebenstehenden Stapeln hält sich in engen Grenzen.
Beim Laden und Löschen werden die Container durch diese Schienen der Zellengerüste geführt. Gut zu erkennen ist auf dem Foto, dass die oberen Enden der Führungsschienen jeweils als Einweiser ausgeführt sind. Sicherung in den Schiffsräumen durch Zellgerüste und Steckbolzen Feederschiffe, Mehrzweckfrachter oder Containerschiffe in bestimmten Fahrtgebieten müssen besonders flexibel ausgestattet sein, um Container unterschiedlicher Abmessungen befördern zu können. Dazu wurden umsetzbare Staugerüste entwickelt, in denen 20'-, 24½'-, 30'-, 40', 45'-, 48'- und 49'-Container ohne größere zeitliche Verzögerungen sicher gestaut werden können. Die meisten derartiger Gerüste sind als Paneele gefertigt, die mittels Kränen in die erforderlichen Positionen gebracht werden. Unten sind zumeist feste Konen vorhanden, die in eingeschweißte Taschen im Tankdeckenbereich greifen. Seitlich werden die Gerüste durch Steckbolzen gesichert, die in Hülsen greifen, die in den Seitenlängsschotten eingelassen sind. Derartige Gerüste sind häufig begehbar, sodass die Verriegelung der Container über Steckbolzen vorgenommen werden kann. Sollen 2.500 mm breite Container befördert werden können, erfolgt die Anordnung der Gerüste auf Basis dieses Maßes. Zum Sichern der Standardcontainer mit Normalbreite sind an beiden Seiten der Führungsschienen dann verschraubbare Ausgleichsschienen angebracht. Bei Bedarf können diese Adapter abgenommen werden. Auch für Mehrzweckfrachter, Kühlschiffe u. Ä. sind losnehmbare Containergerüste entwickelt und gebaut worden. Derartige Gerüste lassen es zu, Container in regulären oder isolierten Laderäumen zu fahren, ohne dass eine Beschädigungsgefahr für die Laderäume besteht. Werden andere Ladungen gefahren, können die Staugerüste mit bordeigenem Ladegeschirr oder landseitigen Hebezeugen ausgebaut und in spezielle Halterungen an Deck abgesetzt werden. Sicherung in den Schiffsräumen durch konventionelle Sicherung mit Stapelstau Auf älteren konventionellen Stückgut- und Mehrzweckfrachtern werden im Raum Stapelstaumethoden in Kombination mit unterschiedlichen Sicherungsmethoden angewendet:
Die unteren Container stehen auf Fundamenten, die die auftretenden Stapeldrücke aufnehmen können. Als Fixierung gegen Verrutschen sind Einschiebefundamente vorgesehen, in die entsprechende Einschiebestaustücke passen. Die Container werden untereinander durch Einzel-, Doppelstaustücke oder Twistlocks verbunden, die ganzen Stapel bzw. Containerblöcke unter Verwendung von Laschdrähten oder -stangen sowie Spannschrauben gelascht. Das System erfordert einen großen Aufwand an Lascharbeit und -material und ist überdies unsicherer als die Sicherung in Zellengerüsten. Sicherung in den Schiffsräumen durch Blockstau und Stützsicherung Diese Sicherungsmethode ist immer seltener anzutreffen. Auf einigen Conbulkern und anderen Mehrzweckfrachtern wird sie noch verwendet. Die horizontale und vertikale Verbindung der Container untereinander erfolgt durch Einzel-, Doppel- und evtl. Viererstaustücke. Die Verbindung der obersten Lagen wird über Brückenglieder bewirkt.
Zu den Seiten werden die Container an Ihren Eckbeschlägen mit so genannten Druck-Zug-Elementen abgestützt.
Diese Art der Containerbefestigung hat zwei erhebliche Nachteile:
Sicherung an Deck durch Containergerüste Bei einigen Schiffen erfolgt die Sicherung der Container an Deck gleichfalls in Zellgerüsten bzw. Laschgestellen. Atlantic-Container-Lines hatten vor Jahren an Deck ausschließlich Zellgerüste in Gebrauch. Bestimmte Schiffe von Polish-Ocean-Lines hatten kombinierte Systeme. Bei anderen Schiffen wiederum können Zellgerüste hydraulisch über die Lukendeckel geschoben werden, sobald die Beladung unter Deck abgeschlossen ist und die Luken angedeckt sind. Sicherung an Deck durch Blockstausicherung Diese Methode wurde in den Anfängen der Containerschifffahrt sehr häufig angewandt, dürfte in heutiger Zeit aus ökonomischen Gründen jedoch immer weniger praktiziert werden.
Die Container der unteren Lage werden in Einschubelemente oder auf feste Konen gesetzt. Zwischen den Lagen werden Doppelstaustücke verwendet und die Eckbeschläge benachbarter Container im oberen Bereich werden durch Brückenglieder verbunden. Durch Kreuzlaschings werden die Container über die ganze Schiffs- oder Lukendeckelbreite zusammengehalten. Ein wesentlicher Nachteil dieser Methode ist die geringere Flexibilität beim Laden und Löschen, da benachbarte Container immer mit bewegt werden müssen, wenn auf einen bestimmten Container zugegriffen werden soll. Für die Anbringung der Laschings selbst gibt es eine Vielzahl von Varianten, die hier nicht näher aufgeführt werden. Zeitweilig kreuzen sich dabei die Laschings unterschiedlicher Stapel.
Diese Form der Sicherung findet sich wieder vermehrt bei den sehr großen Containerschiffen. Das Laschen an Bord der Schiffe wird durch Hinweise unterstützt, die an exponierter Stelle ausgehängt sind.
Sicherung an Deck durch Stapelstausicherung Diese Sicherungsmethode wird am häufigsten angewendet. Die Flexibilität beim Umschlag ist der entscheidende Vorteil. Die Container werden dabei übereinander gestapelt, mit Twistlocks verbunden und vertikal gelascht. Kein Stapel ist mit dem anderen untereinander verbunden. So erlaubt das System das Laden oder Löschen eines individuellen Stapels. Die Laschings der Container kreuzen nicht die Laschings anderer Stapel - ausgenommen davon sind so genannte Windlaschings an den Außenseiten des Schiffes.
Es leuchtet ein, dass ein derartiger Containerstapel umkippen kann, wenn er nicht hinreichend gesichert ist. Fehlende Spezialeinrichtungen zur Sicherung der Container und ungünstige Stauplätze erhöhen das Risiko für Containerladungen. Wann immer möglich, sollten "schlampige" Carrier gemieden werden. Das gilt nicht nur für Betreiber älterer Schiffe, sondern ganz allgemein. Rechtzeitig beschaffte Informationen über möglichst alle Umstände und Abläufe während der Beförderung können von großem Nutzen sein. |
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