15.4.3.3   Der Einsatz von Plastikfolien
Bei Verwendung von Plastikfolien für Gefrierwaren müssen Festigkeit und Elastizität dieses Packstoffs garantiert sein. Sowohl die Folien als auch die Verschlüsse müssen den Beanspruchungen beim Füllen, Gefrieren, Lagern, Transportieren und Auftauen gewachsen sein. Eine ausreichende Elastizität ist auch bei tiefen Temperaturen erforderlich. Die Anforderungen an Plastikfolien als Packstoff konzentrieren sich auf zwei Schwerpunkte:
  1. Elastizität, um die Handlichkeit zu gewährleisten und Beschädigungen der Oberflächen der verpackten Ware zu vermeiden. Die Versteifung der Folien durch Kälteeinwirkung ist eine typische Eigenschaft thermoplastischer Kunststoffe.
     
    Durch Weichmacher wird die Elastizität erhöht, vor allem die Kälteknickbeständigkeit; Sprödbruch durch mechanische Belastung kann bei Einfriertemperaturen der Folie vermieden werden.
     
  2. Durchlässigkeit von Plastikfolien für Wasserdampf und Gase. Für Gefrierware von besonderer Wichtigkeit ist eine weitgehende Wasserdampfdichtigkeit der Folien, um Qualitäts- und Masseverluste zu vermeiden. Bei Folien einschließlich ihrer Siegelnähte für Fisch, Fleisch und Geflügel soll die Wasserdampfdurchlässigkeit 0,5 g/m² in 24h und bei Folien für Obst und Gemüse 1 g/m² in 24 Stunden bei 0,1 mm Foliendicke nicht überschritten werden.
Für Frischobst und Gemüse dagegen sind eine mäßige Wasserdampf- und Gasdurchlässigkeit der Plastikfolien erforderlich, um ihre Stoffwechselprozesse bei Kühllagerung zu gewährleisten, das wird in der Regel durch Perforation erreicht. Tab. 7 gibt die Wasserdampfdurchlässigkeit einiger Verpackungsfolien wieder.
 
Wasserdampfdurchlässigkeit bei 20°C in g/m² in 24 h
Dicke der Folien: 0,1 mm
Feuchtigkeitsgefälle: 85%
 
 
PVC - Hartfolien 6...8
PVC - Weichfolien 8...12
Hochdruckpolyethylenfolien 0,6...0,8
Niederdruckpolyethylenfolien 0,1...0,2

Tabelle 7: Wasserdampfdurchlässigkeit
einiger Verpackungsfolien [6]

 
Bei Waren, die noch mit einer Umverpackung (Schachteln u. a.) verpackt sind, sind Hochdruckpolyethylenfolien oder Niederdruckpolyethylenfolien durchaus ausreichend. Für extreme Beanspruchung müssen sie ggf. dreilagig sein.
 
Für die Verwendung ohne Umverpackung werden dreischichtige Folien eingesetzt.
 
Für noch härteren Gebrauch bzw. für stärkere Belastung ist eine Polyamidbeschichtung empfehlenswert. Es ist aber auch möglich, ohne Folie auszukommen, wie z. B. bei Fischstäbchen, wenn die Kartonage der Schachtel polyethylenbeschichtet ist.
 
Die Verpackung beeinflusst die Oberflächendiffusion. Je niedriger die Wasserdampfdurchlässigkeit des Packstoffs, desto niedriger ist die Verdunstung und dementsprechend niedriger ist der Masseverlust. Wenn die Verpackung absolut undurchlässig für Wasserdampf ist, wird das Mikroklima innerhalb der Packung mit Wasserdampf zunehmend gesättigt, womit eine Zunahme des mikrobiologischen Verderbs verbunden ist.
 

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