10.3.2.1 Einfluss der Sonnenstrahlung auf den Tagesgang der Containertemperatur-Strahlungsklassen | |||||
Die mittlere Lufttemperatur im Container und auch die der Ladungsoberfläche liegen im Tagesmittel über der der Außenluft. Von großer Bedeutung für die Qualitätserhaltung der Waren ist der Tagesgang der einzelnen Temperaturen. Neben den Strahlungsverhältnissen wirken auch die Außenlufttemperatur, der Wind und die Niederschläge auf die Temperaturen ein. Aufgrund des starken Tagesgangs der Globalstrahlung kommt es im Container zu einem ausgeprägten Gang der Temperaturen. Dabei sind vor allem die Temperaturen der Containerluft und hier besonders Luftkörper an strahlungsexponierten Stellen (z. B. unter der Decke des Containers) betroffen. Die Überhitzung der Luft im Container, wobei unter Überhitzung die Erwärmung über die Temperatur der Außenluft verstanden werden soll, kann auch unter normalen Verhältnissen beträchtliche Werte annehmen. So beträgt die tägliche Überhitzung an sommerlichen Strahlungstagen bereits in unseren Breiten im Mittel bis 20 °C, in den Subtropen erreicht sie noch höhere Werte. Das bedeutet, dass im oberen Teil des Containers Temperaturen von > 50 °C auftreten können, denen die Oberflächen der Ladung ausgesetzt sind. Hinsichtlich der Strahlungsverhältnisse wurden vier Strahlungsklassen festgelegt, die auf Grund gemessener Sonnenscheindauer und Sonnenhöhe für Messdekaden errechnet wurden und sich, wie folgt, verbal beschreiben lassen: Klasse A: Es liegt wenig oder keine Wirkung der Sonneneinstrahlung vor. Die durchschnittliche maximale Überhitzung beträgt 2,0 °C (weniger als drei Stunden Sonnenschein pro Tag mit geringer Sonnenhöhe, an mehreren Tagen der Dekade keine Einstrahlung). Klasse B: Schwache Wirkung der Sonneneinstrahlung. Die durchschnittliche maximale Überhitzung beträgt 5,2 °C (vier bis acht Stunden Sonnenschein pro Tag, aber nicht an jedem Tag einer Dekade Sonnenschein). Klasse C: Mäßige Wirkung der Sonneneinstrahlung. Die durchschnittliche maximale Überhitzung beträgt 11,5 °C (bis zwölf Stunden Sonnenschein, aber nicht an allen Tagen einer Dekade). Klasse D: Starke Wirkung der Sonneneinstrahlung. Die durchschnittliche maximale Überhitzung beträgt 17,3 °C (mehr als zwölf Stunden Sonnenschein, in der Regel an allen Tagen). Die Klasse A tritt in Mitteleuropa in der Hauptsache in den Herbst- und Wintermonaten auf, Klasse B im Herbst und Frühjahr, Klasse C im Sommer und Klasse D in hochsommerlichen Strahlungswetterperioden, die subtropischen Verhältnissen nahe kommen. Abb. 11 zeigt die Überhitzung der Luft an einer oberen Messstelle im stehenden Container. Die Darstellung wurde nach Strahlungsklassen geordnet. Es ist zu beachten, dass in Abb. 11 gemittelte Überhitzungen dargestellt sind. An einer oberen Messstelle im Container wurden Überhitzungen von 20-25 °C in der Klasse A in 0,0 %, Klasse B in 0,8 %, Klasse C in 5,4 % Klasse D in 25,5 % aller gemessenen Werte festgestellt, wobei die Überhitzung in der Strahlungsklasse D in 83,6 % aller Fälle im Bereich von 15-25 °C lag. Bei einer Außenlufttemperatur von 25-30 °C können im Container also Lufttemperaturen von 50-55 °C erreicht werden.
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