10.2.9   Begriff der Feuchteempfindlichkeit
Der Begriff "Hygroskopizität" ist nicht mit dem Begriff "Feuchteempfindlichkeit" zu verwechseln.
 
Eine Ware ist dann feuchteempfindlich, wenn bereits eine geringfügige Wasserdampfaufnahme in kurzer Zeit starke Veränderungen verursacht; vor allem dann, wenn diese Veränderungen schon bei niedrigen relativen Luftfeuchten einsetzen, wie z. B. bei Zwieback der Verlust der Rösche bereits bei einer relativen Luftfeuchte von 50 % einsetzt; siehe auch Punkt XK2 in Abb. 5 bei einer Dauerbackware.
Abbildung 5: Typen von Sorptionsisothermen
Heiss [16]

 
Kristalline Waren, wie Zucker, Salz, Düngemittel, sind wenig hygroskopisch, aber sehr feuchteempfindlich bei dem Punkt, bei dem die Fließgrenze erreicht ist und die Ware zerfließt.
 
Kokosfett ist überhaupt nicht hygroskopisch; aber geringe Spuren Wasser rufen bereits das Seifigwerden des Kokosfettes hervor.
 
Auch Eisen und andere Metalle sind nicht hygroskopisch, jedoch äußerst feuchteempfindlich, wobei die Korrosion schon bei einer relativen Luftfeuchte von <50 % rapide zunimmt.
 

Impressum | Datenschutz  |  Kontakt  |  Site Map  |  Glossar  |  Literaturverzeichnis  |  Rechtliche Hinweise