Im Mai 2001 verstarb im Alter von siebenundachtzig Jahren Malcolm P. McLean, der allgemein als "Vater der Containerisierung" gilt. Bereits als kleiner Fuhrunternehmer soll er - eigenen Angaben zufolge - Ende der dreißiger Jahre im Hafen von Hoboken die Idee gehabt haben, Güter rationeller zu befördern: ohne das ständige Um- und Abladen von einem Transportmittel auf oder in das andere. Anfangs verlud McLean komplette Lastkraftwagen auf Schiffe, um sie in die Nähe ihrer Zielorte zu befördern. Die Entwicklung einheitlicher Behälter und passender Trailer, die von Zugmaschinen bewegt wurden, ermöglichte es, nur noch die Trailer mit den Behältern zu verschiffen - das sparte Platz und Kosten. Später ließ man auch die Trailer weg und transportierte nur noch die Behälter auf Schiffen.
Reeder standen der Idee von McLean sehr skeptisch gegenüber. So wurde er selbst zum Schiffseigner und nannte sein Unternehmen sinnigerweise Sea-Land Inc. Ende der neunziger Jahre verkaufte McLean sein Unternehmen an die Maersk Reederei. Seine Wortschöpfung lebt in dem Namen Maersk Sealand jedoch weiter.
In der Literatur wird die "Ideal X" als erster Containerfrachter erwähnt. Dieses Schiff verließ am 26. April 1956 Port Newark mit achtundfünfzig Behältern, um diese nach Houston zu transportieren. Als erstes Vollcontainerschiff wird die "Maxton" genannt, ein umgebauter Tanker, der sechzig Container als Decklast befördern konnte. Auch das war im Jahr 1956.
In Europa legte das erste Containerschiff zehn Jahre später an. Der erste Container auf deutschem Boden wurde am 6. Mai 1966 von der "Fairland" im Bremer Überseehafen abgesetzt. Bei den ersten Containern, die von der Reederei Sea-Land im Nordeuropaverkehr eingesetzt wurden, handelte es sich um 35'-ASA-Container, also nach amerikanischen Normen gebauten Containern. In anderen Fahrtgebieten wurden außerdem häufig 27'-ASA-Container und andere ASA-Abmessungen eingesetzt. Sehr schnell hatten auch Reeder in Europa und Japan den Vorteil des Containers erkannt und investierten gleichfalls in die neue Transporttechnik.
Da die amerikanischen Normen nicht ohne Schwierigkeiten auf die Verhältnisse in europäischen und anderen Ländern zu übertragen waren, wurde eine Einigung mit den Amerikanern in mühevollen Verhandlungen angestrebt und erreicht. Die so entstandenen ISO-Normen sahen Längen von 10', 20', 30' und 40' vor. Die Breite wurde mit 8' festgelegt und die Höhen mit 8' sowie 8' 6". Für den innereuropäischen Landtransport einigte man sich auf den Binnencontainer mit 2,50 m Breite. Hauptsächlich wird dieser im kombinierten Ladungsverkehr (KLV) Straße/Schiene eingesetzt.
Die Mehrzahl der weltweit verwendeten Container entspricht heute der ISO-Norm. Es dominieren Container von 20' und 40' Länge. Schon seit Jahren gerät die ISO-Norm immer wieder unter Druck. Aufgrund größer werdender Staufaktoren der meisten Güter wünschen sich viele Verlader längere, breitere und höhere Container - am besten alles gleichzeitig. Einige Reeder haben dem Druck nachgegeben. Container, deren Abmessungen über die ISO-Norm hinausgehen, sind deutlich häufiger anzutreffen. Seit einigen Jahren gibt es "Jumbo"-Container von 45' und 48' Länge sowie Breiten von 8' 6" (2,60 m) sowie 9' 6" (2,90 m) Höhe. Bemühungen um noch größere Behälter kommen zumeist aus den USA, u. a. geht es um Boxen von 24' (7,43 m) und 49' (14,40 m) bei 2,60 m Breite und 2,90 m Höhe. In den gesamten USA werden seit einiger Zeit bereits 53' lange Container zum Transport zugelassen. In einigen Staaten der USA sogar solche von 57'. In Europa und anderen Kontinenten ist man aufgrund der engeren Straßenverhältnisse zurückhaltender. Aus verständlichen Gründen sind die Entwicklungsländer gegen die Änderungen der Normen. Nähere Einzelheiten finden sich unter dem Abschnitt "Containerabmessungen und -gewichte".
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