10.3.2   Die Lagertemperaturen im Container
10.3.2.1 Einfluss der Sonnenstrahlung
10.3.2.2 Eindringtiefe der Temperaturen
Voraussetzung für eine richtige Entscheidung über die Eignung eines Containers für den schadenfreien Transport einer Ware ist die ausreichende Kenntnis der zu erwartenden Klimabedingungen im Container. Die Faktoren, die auf das Kryptoklima im Container Einfluss haben, zeigt Abb. 9.
 
Abbildung 9: Einflussgrößen auf das Kryptoklima im Container [42]

 
Die vier entscheidenden Einflussgrößen sind:
  • der Wetterablauf während der Reise
  • die Warenart, mit der der Container beladen ist
  • der Containertyp
  • der Containerstauplatz
Aufklärung der komplex ablaufenden thermodynamischen Vorgänge im Container und hier insbesondere Aussagen zu strahlungsexponierten Containern war die Zielstellung im Laderaummeteorologischen Messfeld der Ingenieurhochschule für Seefahrt Warnemünde-Wustrow (Abb. 10). Hier wurde das Kryptoklima in zwei Containern untersucht, und zwar sowohl im Standversuch als auch an Bord von Handelsschiffen. Es bestand aus zwei Standardcontainern, die je mit einer Luftschleuse versehen wurden, um bei den Kontrollen und Messungen das Kryptoklima nicht zu stören, sowie einer Wetterstation. Die Container wurden mit hygroskopischen Waren beladen, und zwar mit Sägespänen einerseits und mit Zuckerpaketen, die in Papier eingeschlagen waren, andererseits.
 
Der Wetterablauf während der Reise ist vom Reiseweg, von der Jahreszeit und vom aktuellen Wettergeschehen abhängig. Es ist folglich nicht ohne Einschränkung möglich, Erfahrungen einer Reise oder von einer Route auf eine andere zu übertragen, da die Belastungen auf den verschiedenen Routen und auf den einzelnen Reisen unterschiedlich sind. Für die thermische Belastung von Bedeutung sind die Sonneneinstrahlung, die Lufttemperatur und der Wind.
 
Die im Container anzutreffenden Temperaturen sind in erster Linie vom Wärmeaustausch an den stählernen Begrenzungsflächen abhängig. Dabei spielen Ein- und Ausstrahlung die dominierende Rolle.
 
Abbildung 10: Laderaummeteorologisches Messfeld der Ingenieurhochschule für Seefahrt Warnemünde-Wustrow 1970: Container mit Luftschleuse und Wetterstation;
Svenson [54]

 
Begünstigend wirken sich dabei der gute Wärmedurchgang durch die Metallwände und das relativ große Verhältnis der Containerbegrenzungsfläche zum Containerrauminhalt aus (20'-Container, etwa 1,80 m²/m³).
 

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